Ob Outdoor auf dem Balkon, aus Comic-Stoff fürs Kind oder in schickem Design im Wohnzimmer – ein Sitzsack macht Ihr Zuhause noch gemütlicher. Sie wollen Ihrer Sitzgelegenheit eine individuelle Note geben? Dann können Sie ganz einfach selber Ihren Sitzsack nähen. Hier bekommen Sie die Schritt-für-Schritt-Anleitung und das kostenlose Schnittmuster dafür.
Sitzsack selber nähen: Die Planung vorab
Natürlich spricht nichts dagegen, direkt loszulegen. Mit der richtigen Planung werden Sie aber mehr und auch länger etwas von der Sitzgelegenheit haben. Deswegen können Sie sich vorab folgende Fragen stellen:
Wo soll der Sitzsack hin?
Soll es ein Outdoor-Sitzsack sein, brauchen Sie andere Materialien und ein anderes Design, als wenn er ins Kinderzimmer kommt.
Soll der Sitzsack ein Inlett und Bezug haben?
Schneller und günstiger ist es natürlich mit nur einer Schicht. Zwei Schichten, also Inlett (Innensack) und Bezug haben aber den Vorteil, dass man das Obermaterial waschen kann.
▶️ Hier zeigen wir Ihnen, wie Sie einen Shopper nähen können und was dafür benötigt wird.
Geeigneter Stoff für Sitzsack: Welcher soll es sein?
Die Planung vorab ist erledigt? Dann können Sie jetzt den Stoff aussuchen, aus dem das Obermaterial sein soll. Ihrer Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt. Damit Sie aber lange Freude an Ihrem Schmuckstück haben, empfehlen wir robuste, reißfeste Stoffe. Vermeiden Sie hingegen elastische Stoffe. Je nach Einsatzort könnten diese Stoffe für Sie geeignet sein:
- Outdoorstoffe, die wasser- und schmutzabweisend sind
- Schlichte Materialien wie Jerseystoff, wenn Sie es einfach halten wollen
- Bedruckte Stoffe fürs Kinderzimmer oder mit einem besonderen Muster
- Aufwändigeres Obermaterial wie Fellstoff oder Kunstleder
- Inlettstoff (optional), am besten dünner, aber robuster Baumwollstoff
- Upcycling-Stoffe wie eine feste Bettwäsche oder Jeansstoff
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Entdecken Sie unbedingt unsere große Auswahl an Stoffen in unserem Online-Shop oder in unseren Filialen! Natürlich sollten Sie für den Stoff entsprechendes Nähgarn mit geeigneter Stärke verwenden und prüfen, ob Ihre Nähmaschine ausreichend Leistung hat, um dicke Stoffe zu verarbeiten.
Sitzsack-Füllung: Welche und wie viel Füllung für den Sitzsack?
Der Komfort Ihres Sitzsackes hängt davon ab, womit und wie viel Sie ihn füllen. Als Sitzsack-Füllung eignen sich kleine Styroporkügelchen oder auch EPS-Perlen. Alternativ können Sie auch Styroporchips oder Schaumstoffflocken verwenden.
Damit es beim Sitzen weich und bequem ist, braucht das Füllmaterial genügend Platz. Befüllen Sie den Sitzsack zu ungefähr einem Drittel des Volumens, damit dieser sich gut dem Körper anpassen kann.
Wo Sitzsack-Füllung kaufen?
Die Füllung für Ihren Sitzsack können Sie in Baumärkten kaufen, online bestellen oder in einem Schaumstoffhandel erwerben. Kaufen Sie lieber ein bisschen zu viel Füllmaterial, falls etwas daneben geht.
Sitzsack nähen: Checkliste und Materialien
Sie wissen jetzt, wie der Stoff aussehen soll und womit Sie ihn füllen wollen. Um Ihren eigenen Sitzsack zu nähen, brauchen Sie noch folgende Materialien:
- Leichter Baumwollstoff für ein Inlett (optional, auch 100 x 430 cm)
- Reißverschluss (optional)
- Füllmaterial
- Nähmaschine
- Reißfestes Nähgarn
- Pappkarton, Lineal und Bleistift für Schablonen
- Schneiderkreide, Nähnadeln, Stecknadeln, Stoffschere
Anleitung: Sitzsack selber nähen mit Schnittmuster
Sitzsäcke gibt es in vielen Farben und Formen. Weit verbreitet ist das Modell mit sechseckigem Boden und Deckel. Das können Sie mit diesem kostenlosen Schnittmuster ganz einfach selbst machen:
Schritt 1: Die Schablonen anfertigen
Zu Beginn benötigen Sie Schablonen, um das Schnittmuster auf den Stoff zu übertragen. Man kann dazu Papier oder Pappe verwenden und sich dabei an die aufgeführten Maße halten oder diese den eigenen Wünschen entsprechend abändern. Insgesamt brauchen Sie 3 Schablonen:
- Seitenteil: 31 x 96 x 46 cm
- Oberteil/ Deckel: Kantenlänge 31 cm, Abstand von links nach rechts 62 cm
- Unterteil/ Boden: Kantenlänge 46 cm, Abstand von links nach rechts 92 cm
Schritt 2: Das Schnittmuster auf den Stoff übertragen
Übertragen Sie das Schnittmuster auf den Stoff, wenn Sie die Schablonen für den Sitzsack angefertigt haben. Das Ober- und Unterteil muss jeweils einmal übertragen werden, das Seitenteil hingegen insgesamt 6 Mal. Schneiden Sie die Stoffteile anschließend aus.
Schritt 3: Die Seitenteile zusammennähen
Im nächsten Schritt nähen Sie die 6 Seitenteile aneinander. Dafür legen Sie jeweils zwei Stoffteile rechts auf rechts (die beiden schönen Stoffseiten) aufeinander. Beachten Sie, dass die beiden schmaleren Seiten bzw. die beiden breiteren Seiten in dieselbe Richtung verlaufen. Fixieren Sie den Stoff mit Stoffklammern oder Stecknadeln, damit der Stoff nicht verrutscht.
Vergessen Sie beim Nähen nicht, zu Beginn und am Ende der Naht zu verriegeln und mit 1 cm Nahtzugabe zu nähen. Verfahren Sie so mit allen Seitenteilen, bis Sie einen kegelförmigen Tunnel / Schlauch erhalten.
Schritt 4: Das Oberteil annähen
Der Großteil ist geschafft! Als Nächstes wird das Oberteil angenäht. Dafür legen Sie den Schlauch mit der linken Stoffseite des Schlauches nach außen und die rechte Seite (die schöne Seite) nach innen. Das Oberteil legen Sie nun rechts auf rechts und Ecke an Ecke auf den Schlauch und fixieren ihn mit Nadeln. Genäht wird wiederum mit 1 cm Nahtzugabe und zu Beginn und am Ende wird verriegelt.
Schritt 5: Das Unterteil annähen
Beim Unterteil verfahren Sie wie in Schritt 4 beschrieben. Lediglich die letzte Seite des Bodens wird nicht vernäht, damit später das Styropor eingefüllt werden kann. Wenn Sie möchten, können Sie an der offenen Naht einen Reißverschluss einnähen. Sind Sie damit fertig, wird der Sitzsack gewendet, sodass die schöne Stoffseite außen liegt.
Schritt 6: Optional: Inlett nähen
Wenn Sie ein Inlett oder Innensack haben möchten, wiederholen Sie die Schritte 2 bis 5 einfach mit dem Innenstoff. Wenn Sie später die Füllung austauschen oder nachfüllen wollen, nähen Sie auch hier an die letzte Naht einen Reißverschluss.
▶️ Sie möchten noch mehr nähen? Hier gibt es eine Näh-Anleitung für Einkaufstaschen
Schritt 7: Den Sitzsack füllen
Zu guter Letzt füllen Sie Ihren Sitzsack mit den Styroporkügelchen oder dem Füllmaterial Ihrer Wahl. Wie bereits weiter oben beschrieben, wird das Volumen des Sitzsackes nur zu ungefähr 1/3 befüllt. Zum Schluss muss noch die Öffnung per Hand oder mit der Nähmaschine verschlossen werden. Dafür falten Sie den Stoff nach innen und steppen die Öffnung entlang. Wenn Sie einen Reißverschluss eingenäht haben, können Sie diesen einfach schließen.
Sitzsack nähen für Anfänger: So geht’s einfacher
Wenn Sie noch kein Profi an der Nähnadel sind, können Sie es auch erst einmal eine Stufe leichter versuchen. Zum Beispiel könnten Sie:
- Einen Sitzsack machen ohne Nähen, sondern mit Stoffkleber
- Einen Bezug nähen für einen gekauften Sitzsack
- Ihren Sitzsack nähen ohne Schnittmuster, sondern indem Sie einfach einen alten Bettbezug oder Deckenbezug füllen und zunähen (das ergibt allerdings eine andere Form)
Tipps zum Füllen vom Sitzsack
Das Füllen des Sitzsackes kann eine schwierige und chaotische Angelegenheit werden. Mit diesen Tipps geht es leichter:
- Sorgen Sie dafür, dass niemand in den Raum kommen kann, der die Kügelchen einatmen kann (Kinder oder Haustiere)
- Achten Sie darauf, dass keine Zugluft herrscht
- Benutzen Sie einen Trichter, um die Kugeln einzufüllen
- Seien Sie nicht zu nah an elektronischen Magneten, sie ziehen die leichten Kügelchen an
Wir hoffen, dass Ihr Heim mit einem selbstgenähten Sitzsack bald eine gemütliche Ecke mehr hat. Das tedox-Redaktionsteam wünschen viel Spaß beim Nachnähen!
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Gruss