Holzwurm bekämpfen und vorbeugen - Mittel im Überblick

Holzwurm bekämpfen und vorbeugen - Mittel im Überblick

Holzwurmlöcher sind nicht nur ein optischer Makel in Massivholzmöbeln, sondern können bei tragenden Holzbalken zum Sicherheitsrisiko werden. Wie Sie dem Schädlingsbefall im Holz vorbeugen oder diesen im Ernstfall bekämpfen können, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Inhalt

  1. Basiswissen zum Holzwurm
  2. Holzwurm erkennen
  3. Holzwurm bekämpfen: Hausmittel
  4. Holzwurm bekämpfen: Schutzanstriche
  5. Häufige Fragen zum Holzwurm

Das Wichtigste im Überblick:

  • Wenn vom Holzwurm die Rede ist, spricht man eigentlich von den Larven des Nagekäfers. Durch abgelegte Eier gelangen die Larven in Möbelstücke, Dachbalken und andere Gegenstände aus Holz.
  • Der Befall ist an kleinen Löchern und an Holzmehl erkennbar.
  • Je nach Nährstoffgehalt, Temperatur und Feuchtigkeit halten sich die Larven meist zwei bis acht Jahre im Holz auf.
  • Bei tragenden Balken und Dachstühlen kann der Schädlingsbefall zum Sicherheitsrisiko werden. Dachstühle sollten regelmäßig auf Holzwurmbefall untersucht werden.
  • Wirksame Hausmittel sind z. B. Durchtrocknen des Holzes, Hitze, Kälte oder Essig.
  • Spezielle Anstriche bekämpfen den Holzwurm und beugen dem Schädlingsbefall gleichzeitig vor.

Holzwurm - Lebensweise und Herkunft

Wenn vom Holzwurm die Rede ist, wird oft vergessen, dass es die Larven des Nagekäfers und keine Würmer sind, die sich durch das Holz fressen. Der Nagekäfer gehört zur Familie der Bockkäfer und ist in deutschen Wäldern heimisch. Nach dem Schlüpfen halten sich die Larven bevorzugt in Trockenholz mit einer Restfeuchte von mehr als 10 % auf. Doch wie gelangt der Holzwurm in Möbelstücke, Dielenböden und Holzbalken?

Holzwurm Larve

Die Erklärung hierfür ist relativ einfach: Das Nagekäfer-Weibchen platziert ihre Eier in der freien Natur bevorzugt in kleinen Holzspalten, in denen die Eier geschützt sind. Im Durchschnitt legt das Weibchen dabei ca. 20 - 50 Eier ab. Wenn dieses Holz zu Möbeln oder Holzbalken weiterverarbeitet wird, gelangt der Holzwurm in Häuser und Wohnungen.

Holzwurm erkennen - so erkennen Sie aktiven Holzwurmbefall

Typisch für den Schädlingsbefall sind kleine Löcher im Holz, die darauf hindeuten, dass sich die Käferlarven durch das Holz fressen oder gefressen haben. Ob der Holzwurm noch aktiv ist oder nicht, erkennen Sie z. B. an frischem Holzmehl, das sich im Bereich der Wurmlöcher befindet. Wenn Sie also plötzlich Sägespäne neben einem Wurmloch entdecken, können Sie ziemlich sicher sein, dass Käferlarven sich durch das Holz fressen.

Holzwurm erkennen - Beispielbilder

Die Wurmlöcher sind in erster Linie ein optischer Makel bei hochwertigen Möbeln, Musikinstrumenten etc. Wenn der Holzwurm jedoch tragende Dachbalken befällt, kann dies zum Sicherheitsrisiko werden: Je nachdem wie stark das Holz durchfressen ist, können die Dachbalken von innen so stark ausgehöhlt werden, dass sie schlimmstenfalls brechen. Besonders bei tragenden Balken können so schwere Schäden am Gebäude entstehen.

Hinweis: Wenn Dachstuhl und / oder Balken vom Holzwurm befallen sind, sollten Sie umgehend einen professionellen Schädlingsbekämpfer kontaktieren. Falls tragende Balken betroffen sind, sollte zudem die Statik des Gebäudes überprüft werden und die Balken ggf. schnellstmöglich repariert / ausgetauscht werden!

Besonders betroffene Holzarten

Prinzipiell lässt sich sagen, dass Weichholz dem Holzwurm besonders gut schmeckt. Deshalb wird das sogenannte Splintholz am häufigsten durchbohrt. Diese weichere Holzschicht befindet sich bei Bäumen am äußeren Rand, direkt unter der Baumrinde. Das härtere Kernholz bleibt in der Regel vor den gefräßigen Larven verschont.

Splintholz Bild an Holz Querschnitt.

Holzwurm bekämpfen - verschiedene Hausmittel im Überblick

Um befallenes Holz von den Käferlarven zu befreien, gibt es verschiedene Hausmittel gegen den Holzwurm. Die fünf bekanntesten stellen wir Ihnen im Folgenden vor:

  1. Holz trocknen: Die Larven des Nagekäfers fühlen sich in weichem Holz mit einer gewissen Restfeuchte am wohlsten. Um den Befall wirksam zu bekämpfen, reicht es daher häufig aus, das betroffene Möbelstück in einen beheizten Raum zu stellen und langsam durchtrocknen zu lassen. Unterschreitet die Holzfeuchte über längere Zeit einen Wert von 10 %, sterben die Larven.
  2. Backofen: Kleinere Holzstücke und Möbel können durch Erhitzung wirksam vom Schädlingsbefall befreit werden. Hierfür können Sie das befallene Holzstück auseinanderbauen und einzelne Teile bei ca. 60° Grad in den Backofen tun. Das Holz sollte dabei ungefähr eine Stunde im Ofen bleiben, damit die Wärme auch tiefere Holzschichten erreicht. Durch die Hitze werden die Larven wirksam abgetötet. Die Methode ist bei hochwertigen Möbelstücken und Antiquitäten jedoch nicht zu empfehlen, da das Holz durch den schnellen Temperaturanstieg rissig werden kann. Im Hochsommer kann es genügen, die befallenen Möbelstücke in die pralle Mittagssonne zu stellen, da die Larven ab ca. 55 °C sterben.
  3. Heißluftföhn: Mit einem Heißluftföhn können Sie das Holz punktuell so erhitzen, dass die Käferlarven absterben. Genau wie bei der Erhitzung im Backofen ist diese Methode jedoch nicht für hochwertige und lackierte Möbel zu empfehlen, da hierdurch das Material und / oder die Lackschicht beschädigt werden kann. Besonders bei dickeren Holzstücken ist die Heißluft-Methode ebenfalls ungeeignet, da nicht sichergestellt werden kann, dass die Hitze bis ins Innere des Holzes vordringt. Wenn Sie mit dem Heißluftföhn zu nah an das Holz gehen oder eine Stelle zu lange bearbeiten, kann es außerdem schnell zu unschönen Verbrennungen der Holzoberfläche kommen.
  4. Kälte: Neben Hitze können Sie die Käferlarven im Holz auch mit Kälte bekämpfen. Hierfür sind Temperaturen ab -15 Grad notwendig. Befallene Möbelstücke können so z. B. bei strengem Frost im Winter auf den Balkon gestellt werden. Damit die Kälte auch das Innere des Holzes erreicht, muss das Holz jedoch (je nach Holzdicke) teilweise mehrere Tage draußen stehen. Wenn Sie eine große Tiefkühltruhe haben, können Sie das befallene Holz alternativ über einen längeren Zeitraum dorthin verfrachten.
  5. Essig: Mit Essigessenz, die mit einer kleinen Spritze in die Wurmlöcher geträufelt wird, können Sie den Holzwurm ebenfalls bekämpfen. Alternativ ist hierfür auch Spiritus oder Salmiakgeist geeignet. Je nachdem, wie tief sich die Käferlarven bereits ins Holz vorgearbeitet haben, ist bei dieser Methode jedoch nicht zu gewährleisten, dass die Flüssigkeit den Schädling erreicht. Bei starkem Befall mit vielen Löchern kann zu viel Flüssigkeit das Holz ebenfalls beschädigen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es wirksame Hausmittel gegen die Larven des Nagekäfers gibt, diese jedoch allesamt mit Vorsicht angewendet werden sollten. Besonders schnelle Temperaturschwankungen können Lackschichten und das Holz nachhaltig beschädigen. Die schonendste Methode ist daher das Trocknen des befallenen Holzes in einem beheizten Raum. Deutlich effektiver und bereits für wenige Euro erhältlich sind dagegen spezielle Schutzanstriche wie “Holzwurm Ex”, die vorbeugend und bekämpfend wirken.

Holzwurm bekämpfen - Schutzanstriche wirken vorbeugend und bekämpfend

Vorsorge ist besser als Nachsorge - dies gilt auch beim Schutz von Dachstühlen, Möbelstücken usw. Im besten Fall sorgen Sie durch einen geeigneten Holzschutz frühzeitig dafür, dass Holzwurmlarven keine Chance haben sich einzunisten und größere Schäden anzurichten. Hierfür sind Schutzanstriche wie z. B. Holzwurm Ex geeignet.


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Das Gute an professionellen Schutzanstrichen ist, dass viele dieser Anstriche vorbeugend und bekämpfend wirkend. Besonders Dachstühle und Holzbalken in Fachwerkhäusern sollten alle paar Jahre mit einem solchen Schutzanstrich wirksam vor Schädlingsbefall geschützt werden. Danach haben die Schädlinge keine Chance, Ihr Holz zu zerfressen.

Holwurm bekämpfen mit Holzwurm Ex

Hinweis: Bei starkem Holzwurmbefall in Dachstühlen oder Dielenböden sollten Sie sich an professionelle Schädlingsbekämpfer wenden, die den Holzwurm z. B. mittels Begasung großflächig chemisch bekämpfen können.

Häufige Fragen zur Holzwurm-Bekämpfung

Wie erkennt man, ob der Holzwurm noch aktiv ist?

Frisches Holzmehl neben einem Wurmloch ist in der Regel ein klares Indiz für aktive Käferlarven. Alternativ können Sie Fotos schießen und diese vergleichen. So können Sie in regelmäßigen Abständen überprüfen, ob es neue Wurmlöcher im Holz gibt. Wichtig ist dabei immer denselben Bildausschnitt zu fotografieren. Bei akutem Befall kann man die Aktivität der Käferlarven in ruhiger Umgebung teilweise sogar hören.

Welches ist das beste Mittel, um den Holzwurm zu entfernen?

Da Hausmittel nur eingeschränkten Schutz gegen den Befall bieten und das Material dadurch zusätzlichen Schaden nehmen kann, sind Schutzanstriche empfehlenswert. Diese wirken meist vorbeugend und bekämpfend. Die Anstriche dringen tief in das Holz vor und töten die Käferlarven effektiv ab und schützen gleichzeitig vor erneutem Befall.

Wie lange bleibt der Holzwurm im Holz?

Die Verweildauer der Larven hängt u.a. von der Holzfeuchte, dem Eiweißgehalt und der Temperatur ab. Nach dem Schlüpfen wachsen die Larven des Nagekäfers so über einen Zeitraum von zwei bis acht Jahren heran und fressen sich währenddessen durch das Holz, wenn sie nicht bekämpft werden.
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1 Kommentare

  • Bevor man an Möbelstücken anfängt mit der Holzwurmbekämpfung, sollten die Löcher mit einem starken Staubsauger ausgesaugt werden. Unterbleibt das, so sind Larven unter einer Holzmehlschicht geschützt vor chemischen Mitteln, die in die Löcher gegeben werden.
    Unter freiem Himmel oder in einer leerer Garage kann man auch, wie mir ein Aufarbeiter in den NL erzählt hat, Nitroverdünnung auftragen, aber nach dem Aussaugen.
    Auch ein Einspritzen mit einer Einwegspritze, an besten 2 oder 5 mL Volumen plus dicker Nadel von ca 0,8 mm Durchmesser mit Nitroverdünnung oder der Essig Essenz (Schutzbrille tragen !), dürfte dann wirksam sein. Es werden überwiegend Möbel befallen, die in ruhiger Umgebung lagern wie z B Dachböden oder Keller, da der Schädling Ruhe liebt. Nach Behandlung und Trockung bei RT kann man ggf die Löcher mit Wachs in der Möbelfarbe verschließen.
    Viel Erfolg beim Restaurieren .
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