Tapezieren: Anleitung, Material und Tipps für Anfänger

Tapezieren: Anleitung, Material und Tipps für Anfänger

Tapeten zieren eine Vielzahl der Wände in deutschen Haushalten. Es gibt sie in den verschiedensten Ausführungen und wildesten Dekoren - so findet man für jedes Zimmer die richtige Tapete. Dieser Beitrag enthält alles Nötige zum Tapezieren: Anleitung, Materialien, die besten Tipps und Tricks für das Tapezieren von Decken und mehr. So gelingt Tapezieren auch für Anfänger!

In diesem Beitrag:

Was braucht man zum Tapezieren? Material-Checkliste

Zur Tapezier-Vorbereitung sollten Sie alle nötigen Materialien zur Hand haben. Vorher müssen Sie natürlich auswählen, welche Art der Tapete Sie haben möchten:

  • Papiertapeten sind der Klassiker, die typische Raufasertapete ist günstig und verzeiht auch kleine Ungenauigkeiten.
  • Vliestapeten sind besonders leicht anzubringen, weil man nicht die Tapete selbst, sondern die Wand einkleistert.

Tipp: Mittlerweile sind Raufasertapeten auch mit Vliesträger erhältlich, wodurch nur die Wand eingekleistert werden muss und das Einweichen entfällt.

▶️ Was brauche ich zum Tapezieren?

Tapezieren Checkliste - PDF Download

Tapetenauswahl im tedox-Shop


▶️ Erfahren Sie in diesem Beitrag, welche unterschiedlichen Tapetenarten es gibt und welche Eigenschaften sie haben. 

Tipp: Drucken Sie sich bequem unsere Checkliste zum Tapezieren aus:

Checkliste Tapezier-Material zum Download

Zum Abdecken vor dem Tapezieren benötigen Sie:

  • Den Raum vorbereiten
  • Zum Ablösen der alten Tapeten (optional) 
  • Für die Grundierung (optional)
    • Tapetengrund
    • Tiefgrund
    • Grundierroller mit Teleskopstange zum Grundieren der Wand
  • Für den Kleister
    • Tapetenkleister oder Vlieskleber
    • Eimer und Rührstab zum Anmischen des Tapetenkleisters
    • Kleisterroller oder Deckenbürste zum Auftragen des Kleisters
  • Zum Abmessen, Anzeichnen und Zuschneiden
  • Zum Anbringen der Tapeten
    • Tapezierwischer oder Tapezierbürste zum Andrücken und Glätten der Tapetenbahnen an der Wand
    • Andruckwalze und Nahtroller, um letzte Blasen und Nähte sauber festzudrücken (Achtung: Nicht geeignet für Strukturtapeten)
  • Weitere Materialien zum Tapezieren
    • Gummihandschuhe zum Schutz vor dem Kleister
    • Tuch, um Kleisterreste wegzuwischen
    • Müllsäcke
    • Leiter (bei hohen Wänden oder wenn Sie die Decke tapezieren
  • Tapete: Raufasertapete, Vliestapete oder Papiertapete

▶️ Tipp: Jetzt den Rollenbedarf berechnen mit dieser einfachen Formel 

Vor dem Tapezieren: Vorbereitung

Die richtige Tapete ist ausgewählt und Sie haben alle Materialien zum Tapezieren beisammen? Dann geht es jetzt an die richtige Vorbereitung zum Tapezieren, damit Sie danach ganz leicht die Tapeten anbringen können:

1. Raum zum Tapezieren vorbereiten

Vor der Arbeit sollten Sie die Möbel aus dem Raum entfernen – das schützt die Möbel und sorgt für leichteres Tapezieren. Decken Sie die Heizkörper und Böden mit einer Abdeckfolie oder Malerabdeckvlies ab.

Für eine einfache und besonders glatte Kante am unteren Rand nehmen Sie die Fußleiste vor dem Tapezieren ab. Die Fußleiste können Sie anschließend ganz einfach wieder über den getrockneten Tapeten anbringen.

❗Vergewissern Sie sich, dass die Stromzufuhr bereits jetzt unterbrochen ist, um Gefahren zu vermeiden.

2. Optional: Alte Tapete entfernen

Wenn zuvor keine Tapete angebracht war, können Sie diesen Schritt überspringen. Über vorhandene Tapeten sollten Sie aber nicht tapezieren.

Bevor es mit dem eigentlichen Tapezieren losgehen kann, sollten zuvor alle Tapetenreste vollständig und gründlich abgelöst wurden.

Wie Sie dabei genau vorgehen, erklärt unser Beitrag „Alte Tapete entfernen und entsorgen“ 

Alte Tapete vor dem Tapezieren mit Spachtel entfernen

tedox

3. Wände zum Tapezieren vorbereiten

Nachdem die alte Tapete entfernt wurde, bereiten Sie den Untergrund vor: Saubere und trockene Wände und Decken bilden die Grundlage zum Tapezieren. Gleichen Sie Löcher und Risse im Putz oder Farbunterschiede aus. Wie das funktioniert, erfahren Sie in unserem Beitrag „Gipskartonplatten verspachteln“.

In unserem Onlineshop finden Sie die passende Spachtelmassen für viele verschiedene Untergründe.

4. Optional: Grundieren vor dem Tapezieren

Für die optimale Vorbereitung sollte die Wand noch mit einer entsprechenden Grundierung vorgestrichen werden, damit die neue Tapete gut an der Wand haftet.

Tragen Sie die Grundierung großzügig und gleichmäßig auf und lassen Sie diese anschließend je nach Hersteller zwischen 4 und 10 Stunden trocknen, bevor Sie mit dem Tapezieren starten.

Richtig tapezieren für Anfänger: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Jetzt geht es los mit dem Tapezieren. Mit unserer Schritt-für-Schritt Anleitung ist sogar das Tapezieren für Anfänger ein Klacks:

Schritt 1: Am Fenster vor dem Tapezieren die erste Bahn ausloten

Bevor Sie mit dem Zuschneiden und Kleistern beginnen, zeichnen Sie eine Hilfslinie für die erste Bahn an in einer Raumecke nahe dem Fenster. So tapezieren Sie „mit dem Licht“. Die erste Bahn ist hier ausschlaggebend. Ist diese schief angebracht, werden alle anderen Bahnen ebenso schief. Ziehen Sie deshalb mithilfe eines Lineals mit Wasserwaage oder eines Lots an einer Schnur eine senkrechte Hilfslinie an der Wand, sodass Sie sie neben der ersten Bahn noch sehen können.

Tipp: Noch genauer können Sie arbeiten, wenn Sie mehrere Hilfslinien an allen Wänden machen. So vermeiden Sie, dass sich Fehler einschleichen und dann durchziehen.

Schritt 2: Tapeten zuschneiden

Messen Sie anhand der Hilfslinie aus, wie lang Ihre Tapetenbahnen sein müssen und rechnen Sie immer 3 bis 5 Zentimeter dazu (der Überstand wird später abgetrennt). Nun legen Sie die Tapetenrolle auf den Tapeziertisch und schneiden sie in der richtigen Länge zu.

❗Achtung: Gerade im Altbau sind Wände und Decken oft nicht exakt lotrecht gebaut. Messen Sie hier zur Sicherheit an mehreren Stellen und schneiden Sie die Bahnen sonst gruppiert zu, damit Sie auch an jeder Wand genug Tapete haben.

Tapete mit Rapport zuschneiden

Wenn Sie eine Tapete mit Rapport bzw. eine Mustertapete tapezieren, müssen Sie die Bahnen anders zuschneiden, damit das Muster am Ende schön aussieht. Wie genau das geht, erfahren Sie weiter unten im Abschnitt „Mustertapete tapezieren“.

Schritt 3: Tapeten oder Wand einkleistern

Tragen Sie den angerührten Tapetenkleister mit einer Kleisterbürste entweder direkt auf die Tapete oder die Wand bzw. Decke auf. Das Vorgehen richtet sich nach der Tapetenart:

  • Bei Vliestapeten bzw. Tapeten mit Vliesträger muss der Tapetenkleister direkt mit einer Bürste oder Kleisterrolle auf die Wand auftragen werden. Sie müssen nicht einweichen.
  • Papier- und Vinyltapeten mit Papierträger können direkt eingekleistert werden, müssen dafür aber ca. 5 Minuten einwirken. Der Kleister wird mit dem Pinsel / dem Malerquast auf die Rückseite der Tapete aufgebracht, die dann zusammengelegt wird. Hierbei werden einfach die beiden Enden zur Mitte hin umgeklappt, sodass die eingekleisterte Seite auf die eingekleisterte Seite trifft. Überschreiten Sie die Einwirkzeit nicht, damit die Tapete ihre Form behält.

❗Wichtig: Kleistern Sie nur so viele Tapetenbahnen bzw. Wandfläche ein, wie Sie in etwa 10-15 Minuten anbringen können. 

Tapete einkleistern

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Schritt 4: Tapeten anbringen

Bringen Sie die erste Tapetenbahn sorgfältig an, da diese die Grundlage für die nächsten Bahnen bildet. Befestigen Sie die Papiertapete oder Vliestapete entlang Ihrer Hilfslinie von oben nach unten mit der Handfläche und streichen Sie diese anschließend mit einer Tapezierbürste fest, indem Sie von der Mitte nach außen streichen.

Drücken Sie die Kanten und Übergänge mit einem Nahtroller zum Schluss fest. Überflüssigen Kleister entfernen Sie mit einem Lappen. 

Tapete festrollen

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Schritt 5: Tapetenüberhang abschneiden

Haben Sie oben und unten Abstände gelassen, können Sie diese jetzt abschneiden. Um zu sehen, wie Sie schneiden müssen, drücken Sie die Tapete einfach am Übergang zwischen Wand und Boden oder Decke fest an. So entsteht eine Markierung, an der Sie problemlos entlang schneiden können, wenn Sie die noch feuchte Tapete leicht von der Wand lösen. Wichtig ist, dass die Tapete noch nicht angetrocknet ist.

Tapezieren Überhang abschneiden

tedox

Nun bringen Sie nach dieser Anleitung die Tapetenbahnen an, bis Sie die Wand fertig tapeziert haben oder auf ein „Hindernis“ wie eine Ecke oder Tür stoßen. Wie Sie dann weitermachen, verraten wir Ihnen jetzt:

Fenster, Türen und Ecken tapezieren: Tricks für herausfordernde Stellen

An geraden Wänden haben Sie schnell den Dreh heraus, wie Sie die Tapete abringen. An einigen Stellen ist es aber ein wenig herausfordernder:

Fenster tapezieren: Erst Laibung, dann außen

Wenn Ihr Fenster eine Laibung hat bzw. in einer Fensternische verbaut ist, tapezieren Sie diese Nische, bevor Sie die Wand drum herum tapezieren. So können Sie den Überhang einfach umklappen und später drüber tapezieren. So gelingt es auch Tapezier-Anfängern.

Zuerst die Fensterlaibung bzw. Fensternische: 

  1. Messen Sie die Tiefe der Laibung und rechnen Sie 2 bis 3 Zentimeter dazu. Danach messen Sie die Höhe der linken und rechten Seite sowie die Länge der oberen Seite, rechnen Sie auch hier eine Zugabe hinzu. 
  2. Schneiden Sie 3 Tapetenrechtecke mit der Tiefe der Laibung und der Länge zu. 
  3. Kleistern Sie die Tapetenstücke oder die Wand ein. 
  4. Bringen Sie erst die Seiten und danach das obere Stück nacheinander an, indem Sie die Längsseite exakt an der Fensterseite anlegen und dann die Tapete festdrücken und festrollen. 
  5. Den Überhang klappen Sie um an die Wand, den Überhang an den Längsseiten schneiden Sie ab.

Danach die Wand an den Seiten des Fensters. Hier kommt es darauf an, ob Sie in eine Richtung arbeiten oder sich von beiden Seiten dem Fenster nähern. 

  1. Bringen Sie die Tapetenbahn an der Wand neben dem Fenster. Wahrscheinlich erhalten Sie jetzt einen Überhang über der Fensternische, je nach den Abmessungen Ihres Raumes.
  2. Schneiden Sie den Überhang sauber an den Kanten ab, sodass die Nische wieder frei liegt.
  3. Wenn Sie auf der anderen Seite der Wand bereits Tapeten angebracht haben, wiederholen Sie Schritt 1 und 2 nun auf der anderen Seite. Wenn die andere Wandseite noch frei ist, können Sie die Tapetenbahn einfach bündig an der Kante der Fensternische ansetzen und anbringen (so sparen Sie sich die Arbeit beim Zuschneiden).

Zum Schluss der Teil über dem Fenster:

  1. Messen Sie den Abstand von der Decke bis zur oberen Kante der Fensternische und rechnen Sie einige Zentimeter Zugabe hinzu.
  2. Messen Sie die Breite des Fensters. Zur Erinnerung: Für jeden Meter Breite benötigen Sie 2 Tapetenstücke.
  3. Schneiden Sie nun so viele Tapetenstücke zu, wie Sie benötigen. Je nach Breite des Fensters müssen Sie eventuell das letzte Tapetenstück schmaler zuschneiden.
  4. Kleistern Sie die Tapete oder die Wand ein und bringen nun die Tapetenstücke nacheinander über dem Fenster an, beginnend bei der Seite, wo bereits ein Stück Tapete über der Nische sitzt.
  5. Drücken und rollen Sie die Tapete fest und schneiden die Überhänge ab.

Tür tapezieren

Um eine Tür herum zu tapezieren geht ähnlich wie um ein Fenster, nur einfacher: 

  1. Bringen Sie die Tapetenbahn, die als Erste mit dem Türrahmen überlappt, auf der gesamten Höhe an und drücken Sie sie an der Wand fest. 
  2. Schneiden Sie an der Kante des Türrahmens sauber die Tapete ab, sodass der Türrahmen freiliegt. 
  3. Messen Sie den Abstand zwischen Decke und Türrahmen sowie die Breite. Schneiden Sie entsprechend viele Tapetenstücke in der richtigen Länge mit einigen Zentimetern Zugabe zu. 
  4. Ggf. schneiden Sie das letzte Tapetenstück auch in der Breite zu, damit Sie auf die genaue Breite der Tür kommen.
  5. Tragen Sie Kleister auf die Tapetenstücke oder die Wand und bringen die Tapetenstücke über dem Türrahmen an.
  6. Schneiden Sie die Kanten an Decke und Türrahmen sauber zu.
  7. Setzen Sie auf der anderen Seite der Tür die nächste Tapetenbahn sauber an den Türrahmen an und bringen Sie wieder auf der gesamten Höhe an.

Ecken tapezieren: Innen- und Außenecken

Es gibt zwei verschiedene Arten von Ecken, die es zu meistern gilt:

  • Innenecken: zwei Wände in einem Raum treffen aufeinander. Der rechte Winkel zeigt nach innen.
  • Außenecken: entstehen an einem Vorsatz oder Vorsprung. Der rechte Winkel zeigt nach außen.

Die Herausforderung beim Tapezieren von Ecken liegt darin, dass keine Ecke perfekt gerade verläuft und rechtwinklig ausgerichtet ist. Deshalb kann eine Tapete fast in keinem Fall bis an die Ecke heran tapeziert werden, weil kleine Lücken entstehen und die Tapeten nicht komplett bündig verlaufen würden.

Egal ob Innen- oder Außenecke: Die Tapete sollte immer über den Knick führen, damit keine Lücken entstehen. Das funktioniert so:

Innenecke tapezieren

  1. Tapezieren Sie die Wand wie gewohnt.
  2. Messen Sie die Restbreite von der letzten Bahn vor der Ecke aus, falls keine ganze Tapetenbahn mehr geklebt werden kann.
  3. Schneiden Sie die letzte Tapetenbahn in der Ecke mit einer Übergabe von 2-3 cm Zugabe in der Breite zu. Tapezieren Sie nun die zugeschnittene Tapete.
  4. Drücken Sie die Tapete mit einem breiten Lineal in die Innenecke. Der Überstand sollte an der nächsten Wand bündig haften.
  5. Zeichnen Sie an der nächsten Wand mit einer Schlagschnur oder Wasserwaage eine breite Linie im Abstand der Tapetenbreite an.
  6. Die neue Tapetenbahn wird überlappend mit dem Überstand tapeziert.

Außenecken tapezieren

  1. Wie bei einer Innenecke wird auch hier über die Ecke hinaus gearbeitet und die Tapete mit einem Überstand geklebt. 
  2. Messen Sie auch hier die Restbreite aus und schneiden Sie die Tapete mit einer Zugabe von 2-3 cm Zugabe zu. Tapezieren Sie wie gewohnt und falten Sie die Tapete um die Außenecke.
  3. Drücken Sie die Tapete entlang der Kante mit einem breiten Lineal fest.
  4. Auch hier wird an der nächsten Wand mit einer Schlagschnur oder Wasserwaage eine Linie im Abstand der Tapetenbreite angezeichnet.
  5. Tapezieren Sie die neue Tapetenbahn, die Sie an der neuen Linie ausrichten, überlappend mit dem eingeschnittenen Teil.

Aussparung nach dem Tapezieren: Steckdose und Lichtschalter

Wenn Sie über einen Lichtschalter oder eine Steckdose tapezieren wollen, montieren Sie vorher die Verblendungen ab. Sie können Schalter und Steckdose außerdem noch mit Kreppband abkleben.

❗Prüfen Sie vorher unbedingt, ob der Strom abgeschaltet ist! Vergewissern Sie sich mit einem Phasenprüfer.

Tapezieren Sie nun zuerst wie gehabt über die Stellen drüber und lassen Sie die Tapete nun leicht antrocknen. Danach schneiden Sie vorsichtig mit einem Cutter eine Öffnung in die Tapete, sodass die Steckdose/der Schalter wieder freiliegt. Machen Sie die Öffnung nur so groß, dass sie später vollständig von der Blende verdeckt wird.

Sind die Tapeten durchgetrocknet, können Sie die Verblendungen wieder anbringen.

❗Schalten Sie erst jetzt den Strom wieder ein.

Vliestapete tapezieren - Videoanleitung

In unserer Youtube-Video zeigen wir Ihnen, wie Sie Vliestapete einfach und schnell an Ihren Wänden anbringen können:

Decke tapezieren: 4 Tipps, damit es leicht gelingt

Nicht immer muss die Decke mittapeziert werden, weil sie nicht so oft durch Bohren, Nägel oder Schmutz abgenutzt wird. Wenn’s dennoch Zeit ist, die Decke neu zu tapezieren, hier ein paar Tipps:

1. Tipp zum Decke tapezieren: Schonen Sie Ihren Nacken beim Decke tapezieren

Bedenken Sie, dass das Tapezieren von Decken und somit das Arbeiten über Kopf besonders für die Nackenmuskulatur relativ anstrengend ist. So ist es am angenehmsten, sich auf eine Stufe der Leiter zu stellen.

Dabei sollten Sie aber beachten, dass Sie mit mindestens einer Kopffreiheit von 10 cm beim Tapezieren arbeiten und die Nackenmuskulatur oder Arme nicht noch weiter zu beanspruchen. Machen Sie genügend Pausen, um die Muskulatur zu entspannen.

2. Tipp zum Decke tapezieren: Zuerst Wand oder Decke tapezieren?

Hier greift die Faustregel: Beim Tapezieren wird immer zuerst die Decke tapeziert. Erst im Anschluss sollten die Wände tapeziert werden, damit der Übergang von der Decke zur Wand später ordentlich wird.

3. Tipp zum Decke tapezieren: Alleine oder lieber mit Hilfe?

Bedenken Sie, dass Tapezieren über Kopf sehr anstrengend sein kann. Besonders Anfänger sollten die Decke und lieber zu zweit tapezieren. Machen Sie zudem genügend Pausen.

4. Tipp zum Decke tapezieren: Längs oder quer zum Fenster?

Eine Besonderheit beim Decke Tapezieren: Die Richtung der Tapetenbahnen ist nicht von oben nach unten, sondern kann theoretisch quer oder längs zum Fenster laufen. gilt die Faustregel: Tapezieren Sie die Tapete mit dem Lichteinfall, also längs zum Fenster, sodass die Tapetennähte mit dem Licht verlaufen.

Tapeziert man quer zum Lichteinfall, würde das Licht an der Tapetennaht brechen und dunkle Schatten verursachen.

Anleitung zum Decke Tapezieren

Mit unseren Tipps können Sie nun die Decke tapezieren, gehen Sie in den gleichen Schritten vor wie beim Wände tapezieren:

  1. Alte Tapete entfernen und entsorgen 
  2. Tapetenbedarf ausrechnen und Material besorgen 
  3. Raum abkleben
  4. Untergrund grundieren und trocknen lassen
  5. Tapeten mit etwas Zugabe auf die Länge der Decke zuschneiden
  6. Hilfslinien mit einer Schlagschnur an der Decke anzeichnen
  7. Tapetenkleister anrühren, auftragen und ggf. einwirken lassen
  8. Tapetenbahnen anbringen und festrollen
  9. Tapeten-Überstände abschneiden

▶️ Sie möchten Ihre Decke streichen nach dem Tapezieren? In diesem Beitrag erklären wir, wie Sie Ihre Decke tropffrei und ordentlich streichen.

Mustertapete tapezieren: Rapport-Tapete richtig anbringen

Wollen Sie eine Mustertapete an der Wand anbringen, müssen Sie sich beim Zuschneiden der Tapetenbahnen an den „Rapport“ anpassen. Haben Sie die Tapetenbahnen Ihrer Mustertapete richtig zugeschnitten, bringen Sie sie genauso an der Wand an wie musterlose Tapeten.

Die Rapporthöhe ist der Abstand, in dem sich das Muster auf der Tapete wiederholt.

Tapete mit Versatz tapezieren: Wie geht das?

Beim Zuschneiden von Mustertapeten müssen Sie auf den Versatz achten.

Der Versatz gibt an, in welcher Höhe das Muster ineinander übergeht.

Es gibt drei Arten von Versatz: 

  1. Ansatzfrei: Hier müssen Sie überhaupt nicht auf das Muster achten, sondern können die Tapeten in jeder Länge zuschneiden.
  2. Gerader Ansatz: Hier geht das Muster ineinander über, wenn die Tapetenstücke exakt in der gleichen Höhe positioniert werden
  3. Versetzter Ansatz: Hier geht das Muster ineinander über, wenn die Tapetenstücke versetzt angebracht werden. Die Höhe dieses Versatzes ist die zweite Zahl.

Übrigens: Den Versatz erkennen Sie an einem Symbol auf der Tapete. Lesen Sie hier, was die verschiedenen Tapetensymbole bedeuten.

Mustertapete mit Versatz: Beispiel

Mustertapete mit Rapport

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Diese Blumentapete hat den Versatz „64/32“. Das bedeutet, das Muster auf einer Bahn wiederholt sich alle 64 Zentimeter. Die zweite Tapetenbahn muss nun so angebracht werden, dass beispielsweise die rote Blume auf der zweiten Bahn 32 Zentimeter höher sitzt als die rote Blume auf der linken. Dann geht das Muster ineinander über.

Durch diesen Versatz müssen Sie mit mehr Verschnitt rechnen.

Tapete mit Rapport: Vliestapete mit Muster tapezieren

Besonders einfach machen Sie es sich, wenn Ihre Mustertapete aus Vlies besteht. Gehen Sie dann so vor: 

  1. Bringen Sie die erste Mustertapetenbahn an.
  2. Schneiden Sie für die nächste Tapetenbahn die Tapete noch nicht zu. Stattdessen setzen Sie die Tapete an der oberen Kante so an, dass das Muster bündig mit der bereits angebrachten Tapetenbahn liegt.
  3. Achten Sie darauf, dass die Tapete bis an die Decke reicht, ansonsten müssen Sie eine Rapporthöhe weiter hoch.
  4. Nun bringen Sie die Tapete an und schneiden Sie unten zu.
  5. So gehen Sie vor, bis die gewünschte Breite tapeziert ist.

Papiertapete mit Rapport tapezieren

Bei einer Mustertapete aus Papier müssen Sie die Tapetenstücke erst zuschneiden. Bei einer Mustertapete mit geradem Ansatz müssen die Tapetenstücke exakt gleich lang sein, damit das Muster ineinander übergeht.

Bei Tapeten mit einem versetzten Ansatz schneiden Sie zwei Arten von Tapetenbahnen zu. Gehen Sie so vor:

  1. Berechnen Sie, wie viele Tapetenbahnen Sie benötigen: Wandbreite / Breite der Tapete = Benötigte Anzahl der Tapetenbahnen.
  2. Sie fertigen jetzt zwei Arten von Tapetenbahnen an: Tapetenbahn A und Tapetenbahn B. Die benötigte Anzahl der Tapetenbahnen besteht jeweils zur Hälfte aus A und B. 
  3. Die erste Bahn (Tapetenbahn A) schneiden Sie normal auf die Höhe der Wand mit etwas Zugabe. 
  4. Legen Sie diese Bahn an den Rand des Tapeziertisches.
  5. Richten Sie die nächste Tapetenbahn (Tapetenbahn B) so aus, dass das Muster ineinander übergeht.
  6. Schneiden Sie auch die zweite Bahn oben und unten zu.
  7. Fertigen Sie jetzt von beiden Musterbahnen exakte Kopien an und markieren Sie diese jeweils mit „A“ oder „B“
  8. Beim Anbringen wechseln Sie nun immer zwischen A und B ab. Um es sich leicht zu machen, können Sie auf der Wand auch anzeichnen, welches Tapetenstück kommen muss.

Beispiel: Die zu tapezierende Wand ist 4 Meter bzw. 400 Zentimeter breit, Ihre Tapete 64 Zentimeter. 400/64 = 6,25. Um die ganze Breite abzudecken, runden Sie auf: Sie benötigen 7 Tapetenbahnen.

Schneiden Sie nun 4 A-Tapetenbahnen und 3 B-Tapetenbahnen zu. Bringen Sie als erstes eine A-Tapetenbahn an, danach eine B-Tapetenbahn, dann wieder A und so weiter. Durch die ungerade Anzahl enden Sie mit einem A-Stück, welches Sie an der Wand auf die richtige Breite zuschneiden – fertig!

Tipp: Kaufen Sie bei Mustertapeten lieber etwas mehr Tapete, falls Sie sich doch mal verrechnen.

Neben Mustertapeten sind auch Fototapeten eine tolle Deko für den Raum. Erfahren Sie hier, wie Sie Fototapeten richtig anbringen.

Häufige Fragen zum Tapezieren

Was ist beim Tapezieren von Papiertapeten zu beachten?

Im Gegensatz zu Tapeten mit Vliesträger müssen Tapeten mit Papierträger vor dem Auftragen ca. 5 – 10 Minuten mit Kleister eingeweicht werden. Hierfür bestreichen Sie die Rückseite der Tapete mit Tapetenkleister. Bei Tapeten mit Vliesträger entfällt das Einkleistern der Rückseite, diese Tapetenarten können direkt auf die vorgekleisterte Wand geklebt werden.

Was kostet das Tapezieren eines Raumes?

Die Kosten für das Tapezieren hängen maßgeblich von der Raumgröße und den verwendeten Materialien ab. Günstige Papiertapeten sind bereits ab 0,30 Cent pro Meter erhältlich. Hochwertige Fototapeten können dagegen bis zu 10 € pro qm kosten. In die Kalkulation sollte ebenfalls das benötigte Material wie Tapetenkleister, ggf. ein Tapeziertisch und die Kosten für entsprechendes Werkzeug sowie Sockelleisten mit einfließen.

Falls die Wand/ Decke vorher grundiert oder gespachtelt wird, fallen hierfür zusätzliche Materialkosten an. Wenn Sie selbst tapezieren und die Arbeit nicht von einem Handwerksbetrieb durchführen lassen, können Sie insgesamt mit durchschnittlichen Kosten von 3 – 5 € pro Quadratmeter berechnen. Je nachdem für welche Tapetenart und welches Zubehör Sie sich entscheiden, können die Kosten auch höher ausfallen.

Wo fängt man beim Tapezieren an

Fangen Sie nahe dem Fenster an und Tapezieren Sie „mit dem Licht“. Am besten setzen Sie auf einer Seite des Fensters an und tapezieren bis zur gegenüberliegenden Ecke; danach setzen Sie wieder auf der Fensterseite an und arbeiten sich aus der anderen Richtung voran.

Was ist die ideale Temperatur beim Tapezieren?

Die optimale Raumtemperatur sollte beim Tapezieren zwischen 18 und 20 Grad liegen, weil bei höheren Temperaturen die Tapete zu schnell trocknet.

Beim Tapezieren Fenster auf oder zu?

Schließen Sie die Fenster, um zu vermeiden, dass sich die Tapete durch die Zugluft vom Untergrund löst.

Das tedox-Redaktionsteam wünscht Ihnen viel Erfolg beim Tapezieren!

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2 Kommentare

  • Pelz, Dominik
    Guten Morgen,

    kann es sein das Sie keine Deckenbürste (Quast) im Sortiment haben??
    Ich bräuchte einmal eine komplette Ausrüstung, wollte es vermeiden bei mehreren Händlern alles einzeln zu bestellen.
    Antworten
    • tedox Redaktionsteam
      Hallo Dominik,

      tatsächlich haben wir die Deckenbürste zur Zeit leider nicht in unserem Onlinesortiment. In unseren Filialen führen wir die Deckenbürste (Artikelnummer 302281), 17 x 7 cm zum Verkaufspreis von 1,40 €/St. Sprich einfach einen unserer Filialmitarbeiter an, die dir gerne weiterhelfen.

      Dein tedox-Team
      Antworten
  • Thomas Reiniger
    Als ich vor einigen Jahren in meine erste eigene Wohnung zog, war ich entschlossen, die Renovierung selbst durchzuführen. Eine der größten Herausforderungen waren die Tapezierarbeiten, insbesondere das Tapezieren der Ecken. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten gelang es mir, die Tapete perfekt an den Innen- und Außenecken anzubringen, was zu einem makellosen und professionell aussehenden Ergebnis führte. Diese Erfahrung hat mir gezeigt, dass mit Geduld und Sorgfalt selbst die komplexesten Renovierungsarbeiten gemeistert werden können.
    Antworten

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