Wir benutzen ständig unsere Türen – das hinterlässt auf ihnen Spuren: Macken zeichnen das Holz, die Farbe splittert an den Ecken: Ein neuer Anstrich muss her! Aber dafür müssen Sie sich nicht zwingend Hilfe von einem Experten holen. Sie können ganz einfach selbst Ihre Türen renovieren. Unsere Anleitung zum Türen streichen leitet Sie dabei Schritt für Schritt an.
Inhalt:
- Welche Farbe eignet sich zum Türen streichen?
- Türen lackieren für besonderen Look
- Holztüren lasieren und ölen
- Türen streichen mit Schritt für Schritt-Anleitung
Tür streichen: Welche Farbe für Türen eignet sich?
Die erste wichtige Frage beim Türen streichen: Welcher Weißlack oder welche Farbe eignet sich überhaupt? Normale Wandfarbe eignet sich beispielsweise nicht zum Streichen der Zimmertür oder den Türrahmen. Für die klassische Holztür eignen sich drei verschiedene Farbarten.
- Ein Farbanstrich aus Lack (matt oder glänzend)
- Eine Holzlasur (besonders passend bei gemasertem Holz)
- Ein Holzöl (imprägniert das Holz und gibt gesunden Glanz)
Für Kunststofftüren oder Türen aus Aluminium müssen Sie darauf achten, dass der Lack auch für die Oberfläche geeignet ist. Bei der Auswahl der Innentürfarbe können Sie sich ganz nach Ihrem Geschmack richten und die Farbe wählen, die Ihnen am besten gefällt.
Doch was genau ist der Unterschied zwischen Lack und Lasur? Wir erklären es Ihnen:
Türen lackieren für einen besonderen Look
Wollen Sie einen besonderen Hingucker im Raum schaffen? Dann lackieren Sie Ihre Zimmertüren mit farbigem Acryllack! Dieser ist besonders deckend und robust. Dabei können Sie auch auf bunte Lacke zurückgreifen, um genau die richtige Wirkung im Raum zu erzielen.Wie wäre es mit einem Pastellgrün oder leuchtendem Rot?
Ein Highlight im Kinderzimmer ist eine Tür mit Tafelfarbe gestrichen. Auf dieser kann dann mit Kreide gemalt und geschrieben werden.
▶️ Was Sie noch alles mit Tafelfarbe machen können, erfahren Sie in unserem Beitrag „Kreidetafel selber machen“
Holztüren lasieren für die natürliche Optik
Wenn Sie Holztüren streichen, können Sie auf eine spezielle Holzlasur zurückgreifen, um die natürliche Oberfläche des Holzes sichtbar zu lassen. Eine Lasur deckt nicht und erhält den natürlichen Holzton. Auch ein Holzöl oder Leinöl eignet sich, zum Streichen der Holztüren. Dies pflegt und imprägniert die Türen ähnlich wie eine Lasur. Dabei brauchen Sie die Tür zuvor nicht einmal grundieren.
Hellere Türen können nach dem Lasieren etwas dunkler wirken, da die Lasur tief in das Holz eindringt.
Achtung: Lasuren halten nur auf echtem Holz, nicht auf Kunststofftüren oder anderen Materialien. Deshalb ist es wichtig, dass Sie zuvor überprüfen, ob es sich bei der zu streichenden Tür wirklich um eine Holztür handelt, oder ob diese nur mit einem Kunststoff im Holz-Look beklebt sind.
▶️ Sie wollen auch Ihren Holzfenstern einen frischen Anstrich geben? Dann lesen Sie jetzt nach, wie Sie Holzfenster richtig lackieren!
Türen streichen: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Türen renovieren und streichen können Sie sogar, wenn Sie wenig handwerkliche Vorkenntnisse mitbringen. Manchmal reicht dafür eine kleine Auffrischung der Lasur, gerade wenn Sie alte Türen streichen ist oft die beste Option, den Türrahmen und die Tür richtig zu renovieren. Wir erklären Ihnen, wie es geht:
Diese Materialien brauchen Sie zum Türen Renovieren
Um Ihre Tür professionell zu renovieren, benötigen Sie folgende Utensilien:
- einen Schraubenzieher
- Malerböcke
- Malervlies oder Abdeckfolie
- Kreppband
- Schleifpapier
- Grundierung
- Lack, Holzöl oder Holzlasur
- verschiedene Malerpinsel
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Schritt 1: Tür aushängen
Um die Tür von allen Seiten zu streichen, heben Sie sie aus den Türangeln. Lassen Sie sich am besten von einer zweiten Person helfen, um die Tür stemmen und rangieren zu können. Gehen Sie so vor:
- Arbeitsbereich mit Malervlies oder Abdeckfolie auslegen
- Malerböcke aufstellen
- Tür um 90 Grad öffnen und die Tür an beiden Seiten greifen
- Tür senkrecht nach oben heben (Achtung: schwer!)
- Wenn die Tür sich nicht löst, vorsichtig absetzen und die Türangeln von Rost und Schmutz befreien
- Die Tür, wenn sie aus den Angeln gehoben ist, auf den Malerblöcken abstellen
Schritt 2: Türbeschläge abnehmen
- Entfernen Sie die Türklinken: Diese sind meist unten verschraubt, hier hilft ein einfacher Schraubenzieher. Danach können Sie die Türklinke auf beiden Seiten abziehen.
- Die sogenannte Rosette, also der silberne Metallkreis, indem sich das Schlüsselloch befindet, ist entweder festgeschraubt oder angeklemmt. Lösen Sie auch dieses Teil von der Zimmertür.
- Wenn Ihre Türklinke sowohl Klinke als auch Schlüsselloch umfasst, können Sie diese in der Regel ebenfalls einfach abschrauben.
- Das Türschloss befindet sich auf der Falzseite der Tür, also auf der Seite, wo das Schloss beim Schließen hinausschnappt. Dort ist es meist mit zwei Schrauben verschraubt, die Sie mit einem Schraubenzieher herausdrehen.
- Sollte das Herauslösen nicht funktionieren, kleben Sie die Teile stattdessen mit Kreppklebeband ab. Versuchen Sie es nicht mit Gewalt, da dies zu Schäden an der Tür führen kann.
Schritt 3: Türrahmen und Türen abschleifen
Wenn Sie einen Lack benutzen, müssen Sie die Tür zuerst anrauen, damit die Farbe hält. Reinigen Sie die Tür dafür zunächst mit einem milden Reinigungsmittel. Dabei wird Fett von der Oberfläche der Tür entfernt, was spätere Lacke und Farben besser haften lässt. Danach sollte die Tür trocknen, damit beim Schleifen die Fasern nicht aufquellen. Im Anschluss schleifen Sie die Tür und den Türrahmen ab:
- Den Türrahmen, auch genannt Türzarge, und das gesamte Türblatt in Fasserrichtung mit Schleifpapier abschleifen.
- Ist der Lack der Tür noch in einem guten Zustand, müssen sie diesen nur leicht anschleifen.
- Blättert der Lack in großen Stücken ab oder wirft Blasen, ist es besser diesen zu entfernen. Dies geht am besten mit einem Schleifgerät.
- Löcher oder Risse in der Tür und im Türrahmen füllen Sie mit Spachtelmasse auf. Nachdem die Masse ausgehärtet ist, schleifen Sie diese glatt.
- Befreien Sie zum Schluss die Tür vom Staub, der beim Schleifen entstanden ist, damit das Holz für das weitere Vorgehen keine Verschmutzungen und Rückstände aufweist.
Hinweis: Um eine furnierte Tür zu streichen, gehen Sie vor wie bei den vorherigen Schritten, doch achten Sie dabei darauf, dass Sie das Furnier nicht zu tief abschleifen. Bei Furnier handelt es sich um eine sehr dünne geklebte Holzplatte auf der Tür , die leicht beschädigt werden kann.
Tipp: Möchten Sie (alte) Türen streichen ohne Schleifen? Für den besonderen Shabby Chic-Look können Sie auch mit gekaufter oder selbstgemachter Kreidefarbe Ihre Tür streichen. Besonders schick bei älteren Holztüren!
Schritt 4: Tür grundieren
- Hat Ihre Tür Glaselemente wie ein Fenster, kleben Sie diese mit Malerkrepp ab.
- Tragen Sie die Vorlackierung, auch genannt Grundierung, mit der Schaumstoffrolle auf. Den Türrahmen lackieren Sie, indem Sie den Lack mit einem Malerpinsel auftragen. Danach streichen Sie die Ränder der Tür mit einer Schaumstoffwalze.
- Lassen Sie den Vorlack mindestens 12 Stunden trocknen, bevor sie mit den Arbeiten fortfahren.
- Schleifen Sie vorlackierte Teile ab. Hier verwenden Sie am besten 220-er Schleifpapier.
- Nun drehen Sie die Tür um und wiederholen den Vorgang.
Schritt 5: Tür und Türzarge streichen
- Fangen Sie damit an, den Türrahmen zu streichen. Dafür nehmen Sie einen Malerpinsel und tragen die Farbe auf die Türzarge auf.
- Danach folgt die Tür selbst: Größere Flächen können Sie mit einer Farbwalze streichen. Für Falzseite, andere Kanten und kleine Flächen können Sie entweder eine kleine Farbrolle nehmen oder einen Pinsel.
- Wenn Sie mit allen zugänglichen Flächen fertig sind, drehen Sie die Tür um, um die Rückseite zu streichen. Lassen Sie die Farbe aber vorher gut trocknen und lassen Sie sich beim Wenden ggf. wieder von einer zweiten Person helfen.
- Lassen Sie die erste Farbschicht komplett trocknen und schleifen Sie ggf. Farbnasen oder Unebenheiten ab. Wenn Sie die Farbe anschleifen mussten, befreien Sie die Tür anschließend noch einmal von dem Staub.
- Soll die Farbe noch deckender werden, streichen Sie die Tür mit einer weiteren Schicht. Wieder muss die Farbe erst auf einer Seite durchtrocknen, bevor Sie die andere Seite der Tür streichen.
Schritt 6: Tür wieder einhängen und Beschläge montieren
- Hängen Sie die trockene Tür wieder zu zweit in die Angel. Tipp: Nutzen Sie Holzkeile, um die Position der Tür genauer zu halten.
- Bringen Sie die Beschläge und das Türschloss wieder an. Fertig ist ihre frisch gestrichene Tür!
Das tedox-Redaktionsteam wünscht Ihnen viel Freude beim Türen streichen!
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