Holzfenster lackieren – Schritt-für-Schritt-Anleitung

Holzfenster lackieren – Schritt-für-Schritt-Anleitung

Spätestens wenn sich der alte Lack an Ihren Holzfenstern oder Türen löst, sollten Sie den Anstrich erneuern, um das Holz optimal zu pflegen. Intakte Holzfenster haben gute Dämmwerte und erschweren aufgrund ihrer Festigkeit Einbrüche. Durch die regelmäßige Wartung Ihrer Fenster schützen Sie das Holz vor Schädlingen und Pilzbefall. 

Die Fensteraußenseite, besonders der Wetterschenkel, ist der Witterung deutlich stärker ausgesetzt als die Innenseite. Wird der lose Altanstrich nicht erneuert, kann das Holzfenster irreparabel verfaulen.

Wetterschenkel eines Holzfensters mit starken Beschädigungen

Wetterschenkel mit starken Beschädigungen

Einkaufsliste

Für das Lackieren von Holzfenstern benötigen Sie diverse Werkzeuge und Materialien. Wir haben Ihnen eine praktische Einkaufsliste zusammengestellt. Alle Produkte finden Sie im Online-Shop von tedox oder in unseren Filialen.

Material

Werkzeug

Bevor Sie mit der Arbeit beginnen, sollten Sie Pinsel und Farbroller auswaschen und ausstreichen. Pinselhaare und Fusseln können ansonsten das Streichergebnis verschlechtern. Für eine glatte Oberfläche entfernen Sie Haare und Fusseln sofort vom feuchten Lack und überstreichen die Stelle erneut.

▶️ Holz lackieren und lasieren? Holzlasuren schützen das Holz von Innen. Die natürliche Maserung bleibt erhalten. Mit Holzlacken können Sie Holz farbig und deckend streichen. Mehr dazu in unserem Blogbeitrag: „Holz streichen – Lasieren oder lackieren? So geht es richtig

#1 Holzuntergrund vorbereiten

Beginnen Sie damit, alte Farbe mit einem Spachtel zu entfernen. Eventuelle Schadstellen im Holz und im Lack müssen für einen gleichmäßigen Anstrich ausgebessert werden.

Schadstellen im Holz ausbessern

Vorhandene Risse und Unebenheiten können mit einem Holz Reparatur-Spachtel gefüllt werden. Nur so erzielen Sie einen glatten und gleichmäßigen Anstrich. Tragen Sie die Masse mit einem Spachtel auf das gesunde Holz auf. Achten Sie dabei auf einen sauberen, trockenen und fettfreien Untergrund. Glätten Sie mit dem Spachtel die ausgebesserten Stellen. Nach der Trocknung können Sie mit der weiteren Bearbeitung fortfahren.

Schadstellen im Lack ausbessern

Durch das Entfernen loser Lackschichten entstandene Vertiefungen werden mit einem Feinspachtel ausgebessert. Ist der Spachtel ausgehärtet, können Sie die komplette Oberfläche des Holzfensters mit feinem Schleifpapier abschleifen und somit für den Anstrich anrauen.

Schadstellen sind nicht einfach überstreichbar und müssen mit Spachtelmasse bearbeitet werden.

So sollte es nicht aussehen. Schadstellen sind nicht einfach überstreichbar und müssen mit Spachtelmasse bearbeitet werden.

Für Fortgeschrittene: Fensterkitt kontrollieren

Wenn Sie Ihre Fenster lackieren, bietet es sich an, auch den Fensterkitt zu kontrollieren. Sollten Sie den kompletten Kitt erneuern, können Sie die Fensterscheibe entnehmen und so die Fensterflügel einfacher schleifen und streichen.

Für die nächsten Arbeitsschritte muss der tragfähige Altanstrich mit feinem Schleifpapier leicht aufgeraut werden. Reinigen Sie anschließend die Oberfläche mit Anlauger oder Entfetter-Spray für einen sauberen, trockenen und fettfreien Untergrund.

Je gründlicher Sie diesen Arbeitsschritt ausführen, desto besser fällt das Endergebnis aus.

#2 Glasscheibe und Fensterfugen abkleben

Mit FineLine-Tape oder Washi-Tape wird verhindert, dass Glasflächen und Fensterdichtungen überstrichen werden. Auch Silikonfugen am Fenster und zur Wand bzw. zur Fensterbank sollten nicht lackiert werden.

Mit Abdeckfolie verhindern Sie, dass Farbklekse auf der Fensterbank landen.

#3 Ecken und Kanten mit Rundpinsel lackieren

Beginnen Sie beim Fenster lackieren mit den Ecken und Kanten, die Sie mit dem Lackierroller nicht erreichen können. Nutzen Sie dazu einen Rundpinsel, der zum ausgewählten Lack passt. So verwenden Sie für lösemittelhaltige Lacke einen für Lösemittel geeigneten Pinsel.

Damit der aufgetragene Lack nicht beschädigt wird, muss das Fenster bis zur vollständigen Trocknung geöffnet bleiben.

️ Hinweis: Tragen Sie bei der Arbeit mit Lacken einen Mundschutz und achten Sie auf eine ausreichende Frischluftzufuhr.

#4 Flächen mit der Lackrolle lackieren

Mit der Lackierrolle bearbeiten Sie problemlos größere Flächen. Außerdem verteilen Sie den Lack mithilfe der Rolle gleichmäßig auf dem Holz und erreichen einen glatten Anstrich.

Grundierung und Lack nacheinander auftragen

Sie sollten immer erst eine Grundierung auftragen und dann den Lack. Auch bei einem 2in1 Lack sind zwei Anstriche notwendig. Die Grundierung verschließt Poren auf der Holzoberfläche und verhindert somit Farbunterschiede und Unregelmäßigkeiten.

Achten Sie auf die angegebene Trocknungszeit Ihres Lackes. Erst wenn der Anstrich durchgetrocknet ist, kann eine weitere Farbschicht aufgetragen werden. Die getrocknete Lackschicht muss mit feinem Schleifpapier geschliffen werden, um die Oberfläche anzurauen. Nutzen Sie wieder Anlauger oder Entfetter-Spray für einen sauberen, trockenen und fettfreien Untergrund.

Temperatur beim Holz streichen beachten

Für eine ideale Verarbeitung von Lacken empfehlen wir Temperaturen zwischen 15 und 25 Grad. Aufgeheizte Fensterflächen könnten zu schnell trocknen. Regen oder eine hohe Luftfeuchtigkeit am Tag wie in der Nacht sind ebenfalls kontraproduktiv für ein optimales Streichergebnis.

Tipp: Mithilfe von Frischhaltefolie können Sie das Austrocknen des Pinsels während einer Arbeitsunterbrechung verhindern. Wickeln Sie den Pinsel dafür luftdicht in die Folie ein. Auf diese Weise müssen Sie den Pinsel über Nacht nicht reinigen.

#5 Klebeband abziehen

Nach dem Ende der Lackierarbeiten müssen Sie Kreppband vorsichtig abziehen. Warten Sie aber nicht zu lange. Der Lack sollte beim Entfernen noch leicht feucht sein. Ansonsten könnte der getrocknete Lack beim Abziehen abplatzen. Mit FineLine-Tape oder Washi-Tape besteht diese Gefahr nicht. Auch Kleberückstände sind mit dem etwas teurerem Tape kein Problem.

#6 Lack Zeit zum Trocknen und Aushärten lassen

Beachten Sie die Verarbeitungshinweise auf dem Lackgebinde. Der Anstrich muss vollständig getrocknet und ausgehärtet sein, bevor Sie die Arbeiten abschließen und den Fensterflügel wieder schließen. 

#7 Geöffnete Lackdosen und benutzte Pinsel aufbewahren

Damit der Lack nicht austrocknet, muss das Gebinde wieder verschlossen werden. Durch die Öffnung wird die Haltbarkeit des Lackes von mehreren Jahren reduziert. Ideal ist eine kühle, frostfreie und luftdichte Lagerung.

Tipp: Verschließen Sie das Gebinde so gut es geht und stellen Sie die Dose auf den Kopf. Mit diesem Trick dringt weniger Luft ein.

Pinsel mit wasserbasierten Lacken können Sie einfach mit lauwarmem Wasser oder Seife auswaschen. Ansonsten können Sie Pinselreiniger nutzen.

▶️ Mehr wissen? In unserem Beitrag „Farbe & Farbeimer entsorgen – Wohin mit den Resten?“ finden Sie weitere hilfreiche Hinweise.

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