Teppichboden verlegen – Schritt-für-Schritt-Anleitung

Teppichboden verlegen – Schritt-für-Schritt-Anleitung

Teppichboden können Sie mit Geduld und ein wenig Geschick selber verlegen. Was Sie dazu wissen müssen, erfahren Sie in dieser Anleitung. Bei tedox finden Sie Teppich als Meterware in diversen Farben und Designs.

Kunden mögen an Teppichboden besonders, dass er für ein behagliches Raumklima sorgt. Außerdem wird der Trittschall durch den Bodenbelag gedämpft. Das liegt an dessen Elastizität. Beim Auftreten gibt der Teppich nach und schont somit die Gelenke.

Lesen Sie in dieser Schritt-für-Schritt Anleitung, wie Sie Teppichboden verlegen.

Wohlfühlatmosphäre mit dem Teppichboden Gloria in Braun aus dem Sortiment von tedox.

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4 Tipps für den Kauf von Teppichboden

Wenn Sie sich für Teppichboden als Ihren neuen Bodenbelag entschieden haben, müssen Sie beim Kauf ein paar Punkte beachten, die von Ihren Räumlichkeiten und deren Nutzung abhängig sind.

1. Tipp: Benötigten Teppichboden kalkulieren

Messen Sie den Raum aus, in dem der Teppich verlegt werden soll. Achten Sie dabei auch auf ungerade Wände. Auf jeder Seite müssen Sie 10 cm zusätzlich einplanen. Die meisten Teppichböden von der Rolle sind entweder vier oder fünf Meter breit und werden in der Länge nach Ihren Vorgaben zugeschnitten.

2. Tipp: Die richtige Nutzungsklasse auswählen

Je nachdem wie Sie Ihre Räume nutzen möchten, müssen Sie die passende Nutzungsklasse auswählen. Wie andere Bodenbeläge auch, wird die Verwendung von Teppichboden in private und gewerbliche Nutzung eingeteilt. Zusätzlich wird zwischen mäßiger, normaler und starker Beanspruchung unterschieden.

Nutzungsklassen von Bodenbelägen

Nutzungsklassen von Bodenbelägen

3. Tipp: Ist unter dem Teppich eine Fußbodenheizung?

Soll unter dem Teppichboden eine Fußbodenheizung verlaufen, müssen Sie auf die Eigenschaften des Teppichs achten. Mit dem Symbol zum geeigneten Wärmedurchlasswiderstand (WDW) sind Sie auf der sicheren Seite.

Symbol Wärmedurchlasswiderstand (WDW): Geeignet für Fußbodenheizung

Symbol Wärmedurchlasswiderstand (WDW): Geeignet für Fußbodenheizung

Die Wärme darf sich unter dem Bodenbelag nicht stauen. Dafür muss die Wärmeleitfähigkeit unter 0.17 m² K/W liegen. Ihr Teppich muss außerdem antistatisch sein und darf durch die Wärme nicht altern, damit sich das Material nicht verfärbt oder anderweitig beschädigt wird.

4. Tipp: Wie einfach soll sich der Teppichboden wieder entfernen lassen?

Eine Fixierung mit doppelseitigem Klebeband lässt sich am leichtesten wieder lösen, ist aber nur für kleinere Räume geeignet. Gerade im Wohnbereich ist eine Haftfixierung eine mittelfristige Lösung, die sich ohne großen Aufwand wieder entfernen lässt. Anders als bei der vollflächigen Verklebung, die dafür aber große Belastungen aushält.

Verlegearten: Vollflächig verkleben, haftfixieren oder lose verlegen?

Für die Verlegung ist es entscheidend, ob Sie den Teppichboden lose verlegen, haftfixieren oder vollflächig verkleben. Wir stellen im Folgenden alle drei Verlegearten vor:

Lose verlegen von Teppichboden in kleinen Räumen

Bei einer losen Verlegung wird der Teppichboden entweder gar nicht oder mit einem doppelseitigen Klebeband am Untergrund fixiert. Diese Verlegeart können Sie dann wählen, wenn der Bodenbelag nicht permanent ausgelegt werden soll. Achten Sie darauf, dass der Teppich nicht großartig beansprucht wird und der Raum nicht größer als 20 m² ist.

Haftfixierung für Teppichboden im Wohnbereich

Für die Haftfixierung von Auslegware nutzen Sie eine Universalfixierung, die großflächig auf den Untergrund aufgetragen wird. Großer Vorteil ist, dass der Bodenbelag später ohne Beschädigung des Unterbodens wieder entfernt werden kann. Gerade im Wohnbereich ohne hohe Belastung ist diese Verlegeart zu empfehlen.

Vollflächige Verklebung bei großer Belastung

Eine vollflächige Verklebung hält auch starke Beanspruchungen in großen Räumen aus, ohne dass sich der Teppichboden wellt oder verzieht. Dafür ist die rückstandsfreie Entfernung des Bodenbelags aufwendig.

Einkaufsliste für das Verlegen eines Teppichbodens

Für Ihr Renovierungsprojekt benötigen Sie diverse Materialien und Werkzeuge.

Material

Werkzeug

  • Teppichmesser
  • Haken-/ Trapezklingen
  • Zahnspachtel
  • Teppichlineal
  • Schere
  • Hammer
  • Farbrolle

Alle notwendigen Werkzeuge finden Sie bei tedox in der Kategorie Verlegewerkzeuge.

1. Schritt: Alten Teppich entfernen

Verlegen Sie Ihren neuen Bodenbelag auf einem vorbereiteten Estrich. Alte Bodenbeläge sollten in jedem Fall entfernt werden. Wie Sie dabei vorgehen, zeigen wir Ihnen in unserem Beitrag: Teppichboden entfernen und entsorgen: So geht`s mühelos!

Kann Teppich auf alten Teppichboden verlegt werden? Allein aus hygienischen Gründen ist die Antwort eindeutig Nein! Durch die Nutzung sammelt sich Schmutz in den Fasern des alten Teppichbodens, der auch durch eine Reinigung nicht entfernt werden kann. Die Teppichfasern binden zusätzlich Luftfeuchtigkeit. Es könnten sich unbemerkt Schimmel oder Milben unter dem neuen Teppichboden ausbreiten und eine Gefahr für Ihre Gesundheit darstellen.

2. Schritt: Untergrund vorbereiten

Für ein optimales Endergebnis muss der Estrich vor dem Verlegen der Auslegware genauestens überprüft werden. Ihr Untergrund sollte trocken, eben, stoßbeständig und fest sein.

Erfüllt Ihr Estrich diese Anforderungen nicht, müssen Sie mindestens 24 Stunden vor dem Verlegen den Untergrund bearbeiten.

Mithilfe einer Wasserwaage können Sie Unebenheiten und Löcher leicht erkennen. Behandeln Sie die Stellen mit Tiefengrund entsprechend der Verarbeitungshinweise und gleichen Sie die unebenen Stellen mit Spachtelmasse aus.

3. Schritt: Florrichtung bestimmen

Für ein harmonisches Ergebnis wird empfohlen, den Teppichboden in Richtung der Hauptfensterfront zu verlegen. Achten Sie dafür auf die Florrichtung, auch Polrichtung genannt. Diese sagt aus, in welche Richtung die Teppichfasern fallen.

So bestimmen Sie die Florrichtung: Rollen Sie einen Stift auf einem Blatt Papier vor und zurück über den Teppichboden. Das Papier wird sich in die Polrichtung verschieben.

4. Schritt: Teppichboden auslegen und akklimatisieren lassen

Bevor Sie mit dem Zuschneiden beginnen, müssen Sie den Teppichboden im Raum auslegen und sich für mindestens 24 Stunden akklimatisieren lassen.

Die Fläche Ihres Teppichbelags kann sich verringern, wenn die Textilfasern Luftfeuchtigkeit binden. Durch das Akklimatisieren verhindern Sie spätere Falten und Wellen.

5. Schritt: Teppich mit Verschnitt zuschneiden

Für den nächsten Arbeitsschritt benötigen Sie ein Teppichlineal oder zumindest die Rückseite einer Schere. Mit dem Anpressprofil wird der Teppich in die Seitenkanten zwischen Boden und Wand gedrückt. Schneiden Sie dann, mit einem Verschnitt von 10 cm, den Teppichboden grob vor. Nach dem Fixieren werden die Teppichränder sauber abgeschnitten.

6. Schritt: Teppichboden fixieren

Die weitere Vorgehensweise unterscheidet sich je nachdem, ob Sie die Auslegware lose verlegen, eine Haftfixierung auftragen oder den Teppichboden vollständig verkleben wollen.

Anleitung Bodenbelag lose verlegen

Bei sehr kleinen Räumen kann eine Verlegung der Auslegware ganz ohne Fixierung zwar möglich sein, in der Regel sollte der Belag zumindest mit einem doppelseitigen Klebeband fixiert werden.

Teppiche mit Rücken aus Vlies oder Filz verlegen Sie mit einem Klett-Verlege-Band.

Entfernen Sie zunächst den Teppich und kleben Sie das Klebeband in einem Abstand von circa 50 cm überkreuz auf den Untergrund. Das Klebeband wird möglichst nah an der Wand auf den Boden geklebt.

Legen Sie anschließend den Teppichboden wieder im Raum aus und klappen Sie eine Hälfte um. In diesem Bereich können Sie die Schutzfolie abziehen und den Teppich andrücken. Fixieren Sie den Bodenbelag in der anderen Raumhälfte auf die gleiche Weise.

Doppelseitiges Klebeband (Rot) gleichmäßig auf den Boden kleben.

Doppelseitiges Klebeband (Rot) gleichmäßig auf den Boden kleben.

Verarbeitung Haftfixierung bei Teppichböden

Schlagen Sie den Bodenbelag zunächst zur Hälfte um. Tragen Sie die Haftfixierung mit einer kurzflorigen Rolle auf den Untergrund auf. Bis ein transparenter Klebstofffilm entstanden ist, müssen Sie die Fixierung ablüften lassen. Dies kann je nach Saugfähigkeit des Untergrundes, der Luftfeuchtigkeit und der Raumtemperatur 30 bis 60 Minuten dauern.

Klappen Sie den Teppichboden anschließend wieder um und reiben Sie den Belag kräftig an. Wiederholen Sie dieses Verfahren in der anderen Raumhälfte.

Vorgehensweise Teppich dauerhaft verkleben

Klappen Sie zunächst den Teppichboden zur Hälfte um. Verteilen Sie den Universalkleber mit einem passenden Zahnspachtel auf dem vorbereiteten Untergrund. Arbeiten Sie dabei von der Wand zum Teppich hin. Für eine optimale Haftung muss der Teppichkleber eine Weile ablüften. Beachten Sie dafür die Verarbeitungshinweise des Herstellers.

Im nächsten Schritt drücken Sie den Bodenbelag in das nasse Klebstoffbett. Beginnen Sie in der Mitte des Raumes und streichen Sie den Teppich zu den Wänden hin glatt. Optimalerweise nutzen Sie dazu eine Walze. Bevor der Kleber trocken ist, können Sie noch Korrekturen vornehmen. Nach der Trocknung ist der Teppichboden fest verklebt.

7. Schritt: Löcher für Heizkörperrohre zuschneiden

Damit der Teppichboden um die Heizkörperohre herum gelegt werden kann, müssen Sie von den Rohren einen geraden Schnitt zur Wand machen. Quer vor dem Rohr wird dann ein zweiter Schnitt gesetzt. Anschließend wird der Teppich soweit wie möglich an den Untergrund gedrückt. Überschüssiger Teppich um die Heizkörperrohre kann jetzt entfernt werden.

8. Schritt: Weitere Teppichbahnen auslegen und fixieren

Wollen Sie mehrere Teppichbahnen verlegen, müssen Sie auf passende Muster und die gleiche Florrichtung achten. Ansonsten spricht der Experte von einer gestürzten Verlegung. Das Ergebnis wirkt dann unharmonisch und streifig.

Legen Sie die Teppichbahnen circa 4 Zentimeter übereinander und schneiden Sie mit einem scharfen Teppichmesser durch beide Bodenbeläge hindurch. Nutzen Sie für einen geraden Schnitt einen Cutter mit Hakenklinge. Die Teppichbahnen müssen Stoß an Stoß liegen und werden für einen nahtlosen Anschluss von unten aneinandergedrückt.

9. Schritt: Teppichränder abschneiden

Für den exakten Zuschnitt des Teppichs an den Rändern verwenden Sie Teppichmesser mit einer Trapezklinge. Drücken Sie den Bodenbelag wieder mit einem Anpressprofil in die Seitenkanten zwischen Boden und Wand und schneiden Sie den eingeplanten Verschnitt ab.

Für einen sauberen Übergang an den Türen können Sie einen halben Zentimeter des Bodenbelags unter die Türzargen drücken.

10. Schritt: Feinschnitt der Innen- und Außenecken

Seien Sie bei diesem Arbeitsschritt besonders vorsichtig und kontrollieren Sie Ihre Schnitte zu jeder Zeit, um nicht zu viel Teppich abzuschneiden. Achten Sie für präzise Schnitte auch auf eine scharfe Klinge.

An den Innenecken schneiden Sie den Teppich diagonal und nicht ganz bis zum Boden ein. Drücken Sie den Teppichboden in die Ecke und schneiden Sie die überstehenden Reste vollständig ab.

Außenecken müssen Sie vorsichtig einschneiden. Drücken Sie den Bodenbelag zur Kontrolle immer wieder an die Ecke.

11. Schritt: Übergänge an Wänden und Türen anbringen

Bringen Sie an den Übergängen zu anderen Räumen mit einem anderen Bodenbelag oder an einer Treppe Metallschienen an.

Für einen schönen Übergang an den Wänden sollten Sie Sockelleisten anbringen.

 

Damit Sie lange Freude an Ihrem neuen Teppichboden haben, empfehlen wir Ihnen unsere Anleitung zur Reinigung und Pflege: Teppichboden und Teppiche reinigen.

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1 Kommentare

  • Dietrich
    Vielen Dank für diesen informativen Beitrag zum Teppichboden. Ich habe mich schon länger dafür interessiert und konnte hier einige neue Erkenntnisse gewinnen.
    Antworten

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