Es müssen nicht immer ausgefallene Möbel sein, die Ihre Wohnung zu einem einzigartigen Blickfang werden lassen. Sie können stattdessen auch eine schöne Atmosphäre mit ausgefallenen Streichtechniken erzielen.
So erhalten Sie eine moderne Wandgestaltung mit Farbe, die für das gewisse Etwas in Ihrer Wohnung sorgt. Werten Sie Ihr Zuhause auf, indem Sie sterile weiße Wände durch eine farbige Variante mit Struktur und Mustern ersetzen. Wir zeigen Ihnen in diesem Beitrag, welche Streichtechniken es gibt, welche Hilfsmittel Sie dafür benötigen und wie Sie die verschiedenen Methoden selbst umsetzen können.
Die Wischtechnik zur individuellen Wandgestaltung mit Farbe
Die wohl einfachste Methode ist die Wischtechnik, mit der Sie sich einen mediterranen Stil in Ihre vier Wände holen können. So bringen Sie dynamische und trotzdem strukturierte Muster an die Wand, die die Optik einer unverputzten Mauer herbeiführen.
Sie können auch mehr als eine Farbe verwenden, sollten jedoch darauf achten, dass die Farbtöne entweder aus der gleichen Farbfamilie stammen oder Komplementärfarben sind.
Um ein schönes Wischmuster hinzubekommen, verwenden sie am besten Lappen, alte Handtücher, Naturschwämme oder Bürsten. Probieren Sie sich vorher auf einem ähnlichen Untergrund aus und entwickeln Sie eine Wischbewegung die Ihnen gefällt. Diese wenden Sie dann auf der zu streichenden Wand an und erzeugen so ein einheitliches und harmonisches Gesamtergebnis.
Wandgestaltung mit Farbe: die Schwammtechnik
Auch die Schwammtechnik, mit der Sie die Wand mit Tupfern gestalten können, eignet sich hervorragend für eine individuelle Raumatmosphäre. Bei dieser Methode können Sie ebenfalls mehrere Farben miteinander kombinieren, die am besten in ähnlichen Farbtönen oder in Komplementärfarben gehalten werden sollten. Achten Sie darauf, dass immer nur eine Farbe dominiert und die andere lediglich einen Kontrast darstellt. Sonst wird es schnell zu bunt und unruhig.
Um die Farbe aufzutragen, eignet sich am besten ein Naturschwamm. Bevor Sie jedoch mit dem Tupfen loslegen, müssen Sie die Wand grundieren und einfarbig streichen. Füllen Sie vorher alle Löcher und Risse mit einer Spachtelmasse. So erhalten Sie eine schön glatte Oberfläche, auf der Sie die besten Ergebnisse mit dem Schwamm erzielen werden. Tupfen Sie die Farbe mit dem Schwamm auf die Wand und vermeiden Sie es, mehrmals auf dieselbe Stelle zu tupfen, da das Ergebnis dann nicht gleichmäßig wird. Wenn Sie mit mehreren Farben arbeiten möchten, empfiehlt es sich, die erste Farbe erst vollständig trocknen zu lassen, bevor Sie die zweite Farbe auftragen.
Farbgestaltung der Wände durch Dripping
Bei der Dripping-Methode brauchen Sie ein wenig Erfahrung, um ein schönes Ergebnis hinzubekommen. Es kommt hierbei vor allem auf ein schnelles Auftragen der Farbe an.
Grundieren Sie die Wand zuerst in einer Farbe. Meistens ist der Untergrund beim Dripping eine weiße Wand.
Nachdem die Grundfarbe getrocknet ist, mischen Sie die gewünschte Farbe – oder auch Farben, wenn Sie es bunt mögen – mit Wasser an, bis diese eine sehr flüssige Konsistenz entwickelt hat, die der von Aquarellfarben ähnelt. Nun nutzen Sie entweder einen breiten Pinsel oder eine Flasche mit Sprühdüse und tragen die Farbe am oberen Wandrand horizontal auf, so dass sie anschließend die Wand herunterlaufen kann. Durch den Verlauf entsteht ein sehr auffälliges und individuelles Muster.
Am besten ist diese Streichtechnik für Räume geeignet, die ansonsten eher minimalistisch gehalten sind, da der Raum sonst überladen wirken könnte.
Gestaltende Farbverläufe
Eine etwas schwierigere Streichtechnik ist der Farbverlauf. Selbst Profis werden hier ordentlich herausgefordert, so dass Sie sich gut überlegen sollten, ob Sie diese Methode selbst oder lieber von einem Fachmann durchführen lassen. Wenn es gut gemacht wird, entsteht jedoch eine einzigartige Atmosphäre im Raum.
An der Unterseite der Wand wird mit dem dunkelsten Farbton begonnen und durch stetiges Beimischen von weißer Farbe ein immer hellerer Ton erzeugt, sodass die Oberseite der Wand mit dem hellsten Farbton gestrichen wird. So lässt sich das komplette Spektrum eines Farbtons an nur einer einzigen Wand abbilden. Dieselbe Optik lässt sich natürlich auch in unterschiedliche Richtungen erzielen: nach oben oder unten hin hell verlaufend oder auch von der einen Seite zur anderen.
Die Wand wird dazu in drei gleichgroße Bereiche abgeteilt. Dann mischen Sie drei unterschiedliche Helligkeitstöne der gewünschten Farbe an. Streichen Sie die ganze Wand im hellsten Ton und lassen Sie die Farbe gut trocknen. Nun tragen Sie den dunkelsten Helligkeitston beispielsweise auf das untere Drittel der Wand auf und auf das mittlere Drittel einen Zwischenton. Die Kunst besteht nun darin, die Übergänge mit einem feuchten Tuch oder Schwamm so gut zu verwischen, dass ein gleichmäßiger Farbverlauf entsteht. Dies erfordert einiges an Übung.
Streichtechniken schaffen eine besondere Atmosphäre
Durch diese verschiedenen Streichtechniken können Sie allein durch Farbe sehr viele Effekte in Ihrer Wohnung erzielen. Sie können somit ganz gezielt Highlights setzen und die gesamte Atmosphäre einzelner Räume beeinflussen.
Wenn Sie noch grundsätzliche Tipps zum Streichen benötigen, schauen Sie einfach mal im verlinkten Beitrag vorbei!
Haben Sie eine oder sogar schon mehrere der vorgestellten Streichtechniken für Ihre Wandgestaltung mit Farbe bereits eingesetzt? Können Sie uns weitere Tipps und Tricks aus Ihrer eigenen Erfahrung nennen? Lassen Sie es uns in den Kommentaren wissen! Wir sind gespannt auf Ihre Streich-Berichte.
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