Stuckleiste anbringen: In 6 Schritten Deckenleisten selbst anbringen

Stuckleiste anbringen: In 6 Schritten Deckenleisten selbst anbringen

Stuckleisten können einem Raum oder einer Decke einen Rahmen geben und sind dabei ein echter Hingucker. Dazu können sie auch kleinere Unregelmäßigkeiten, wie Tapetenränder abdecken. Wer nicht das Glück hat, in einem dekorierten Altbau zu wohnen, kann ganz leicht selbst die Stuckleisten anbringen. Wie Sie das schaffen, erklären wir Ihnen in diesem Beitrag.

Inhalt:

Stuckleiste: Styropor oder Gips?

Stuckleisten können sehr verschieden sein. Neben den vielen Mustern und Zierelementen unterscheiden sie sich auch in der Verwendungsart. Bei Deckenleisten können Sie zwischen Styropor (Polysterol) und Gips als Material entscheiden. Beachten Sie, dass sich die Vorbereitung und Anbringung von Styropor- und Gips-Stuckleisten stark unterscheiden.

Deckenleiste anbringen: Werkzeug und Material

In der Vorbereitung sollten Sie zusätzlich das entsprechende Werkzeug und Material parat haben. Dazu brauchen Sie immer:

Für Gips-Stuckleisten brauchen Sie zusätzlich:

  • Stuckgips, Feingips
  • Gips-Kleber
  • Kleine Stahlstifte
  • Gipsbecher
  • Spachtel

Benötigtes Werkzeug zum Anbringen von Stuckleisten aus Styropor

In 6 Schritten die Styroporleiste anbringen

Nachdem Sie das entsprechende Werkzeug und Material parat haben, können Sie mit den Vorbereitungen beginnen. Um die richtige Menge an Deckenleisten einzukaufen, müssen Sie den Bedarf berechnen. Gehen Sie dabei folgendermaßen vor:

  • Messen Sie die Längen der Wände (nehmen Sie ggf. einen Grundriss als Stütze)
  • Beachten Sie kleine Aussparungen, Ecken oder Säulen
  • Den Bedarf anhand der Leistenlänge ermitteln
  • Planen Sie einen Puffer von etwa 10 % je Laufmeter ein (beim Zuschnitt entfällt Material)

Schritt 1: Winkel an den Ecken messen

Haben Sie Ihren individuellen Bedarf berechnet und die Styropor-Stuckleisten besorgt, können Sie mit der Montage beginnen. Bringen Sie dafür die Leisten in die richtige Länge und Form für den Raum, in dem Sie die Montage vorgesehen haben. Markieren Sie die Stellen, an denen sich die Leisten überlappen. Dies wird überwiegend an den Raumecken notwendig sein. Dabei sollten Sie prüfen, ob die Raumecken einen 90-Grad-Winkel haben. Zusätzlich können Sie den richtigen Winkel mit einer Winkellehre, oder mit einem Zollstock ausmessen. Gehen Sie dabei wie folgt vor:

  • Nehmen Sie den Zollstock und klappen Sie die ersten Glieder aus
  • Knicken Sie die ersten beiden Glieder leicht und klappen Sie sie in Richtung Zollstock, sodass ein Dreieck entsteht
  • Halten Sie das Dreieck nun in den Winkel, den Sie ausmessen wollen
  • Verschieben Sie die ersten beiden Glieder des Zollstocks, sodass Sie zum Winkel passen
  • Lesen Sie ab, wo die Spitze des ersten Gliedes auf dem Zollstock hinzeigt (bei 67,7 cm haben Sie einen genauen 90-Grad Winkel)

Schritt 2: Leisten entsprechend zusägen

Sind die Kanten und Winkel gemessen, schneiden Sie die Stuckleisten nun zu. Beginnen Sie mit dem Zuschneiden der Eckelemente. Danach können Sie die geraden Deckenleisten entsprechend abmessen und zusägen. Wenn die Ecken in Ihrem Raum saubere 90°-Winkel aufweisen, gehen Sie so vor:

  • Legen Sie sich für einen Gehrungsschnitt die Gehrungslade, eine feine Säge und Abdeckfolie für die Umgebung zurecht
  • Nehmen Sie das Ende der Stuckleiste, das in die erste Ecke kommt, und legen es in die Gehrungslade
  • Sägen Sie einen 45°-Winkel in die Styroporleiste (sodass Sie einen spitzen Winkel erhalten)
  • So gehen Sie mit allen Enden der Styroporleisten vor, die in einer Ecke sitzen
  • Halten Sie jeweils die beiden Leisten, die sich an einer Ecke berühren, immer wieder probeweise gegeneinander, um genau zu arbeiten

Ragt die Ecke in den Raum hinein, (wie oben links im Bild), sägen Sie mit der gleichen Gehrungslade stattdessen einen 135°-Winkel (also in die andere Richtung).

 

Weisen Ihre Wände keine genauen 90°-Winkel auf oder haben Sie irgendwo größere Winkel, hilft eine Winkellehre: Zum Sägen halbieren Sie immer genau den Winkel, der an der Ecke vorliegt. Überschneiden sich Leisten auf einer geraden Wand, dann markieren Sie an einer der Leisten die Überschneidungsstelle. Anschließend wird der Teil der Leiste an der markierten Stelle abgesägt. Halten Sie die zugeschnittene Leiste an die unbearbeitete Leiste. Achten Sie besonders darauf, dass die Leisten einen glatten Übergang haben und eine Gerade bilden. Diesen Vorgang wiederholen Sie an allen überlappenden Stellen.

Schritt 3: Kleber auf der Wand auftragen

Überprüfen Sie, ob die alte Farbe oder Tapetenreste entfernt werden müssten, bevor Sie den Stuckleisten-Kleber auftragen. Stuckleisten aus Styropor halten auch auf Tapeten, da sie wenig wiegen. Vergewissern Sie sich zusätzlich, ob Sie den richtigen Kleber haben, für Styropor-Stuckleisten nutzen Sie Styroporkleber.

Beginnen Sie damit, den Kleber in einer Ecke zu verteilen und kleben Sie dort ihr erstes Eckelement an. Dies wird mit jeder Ecke wiederholt, die vom Stuck umkleidet werden soll. Um besonders präzise zu arbeiten, hilft eine Wasserwaage und ein Bleistift: Zeichnen Sie vorher die Linie an, an der die Eckelemente angebracht werden sollen. Haben Sie die Ecken angeklebt, dann fahren Sie mit den geraden Flächen fort. Tragen Sie den Kleber dabei in Schlangenlinien auf. Für besonders breite Stuckleisten bietet sich ein Zahnspachtel an.

▶️ Wollen Sie die Wand verschönern? Eine Bordüre schafft eine zusätzliche Ablagefläche und nimmt wenig Platz ein. Wie Sie eine Bordüre ankleben, erfahren Sie im Beitrag ,,Bordüre kleben: Schritt-für-Schritt-Anleitung für Heimwerker“.

Schritt 4: Stuckleiste an der Wand befestigen

Anschließend wird die Styroporleiste an der richtigen Stelle festgedrückt. Quillt beim Festdrücken der Deckenleiste etwas vom Kleber über, wischen Sie diesen umgehend mit Spachtel und Tuch weg.

Tipp: Solange der Kleber noch nicht durchgetrocknet ist, können Sie noch kleine Korrekturen vornehmen. Arbeiten Sie deshalb Stück für Stück.

Schritt 5: Leisten verspachteln und den Spachtel glattstreichen

Nachdem die Leiste angebracht ist, müssen Stöße und Auflagen an der Wand verspachtelt werden. Arbeiten Sie, falls vorhanden, mit einem Negativprofil oder mit Spachtel und Tuch. Um genau auftragen zu können, sollten Sie die Spachtelmasse mit einer Presspistole auftragen.

▶️ Bringen Sie außerdem noch Fußleisten an, erfahren Sie im Beitrag „Sockelleisten & Fußleisten anbringen – mit Styroporauffüller“, wie Sie Leisten gut abdichten.

Schritt 6: Überstreichen

Sind alle Stuckarbeiten abgeschlossen und der Kleber getrocknet, brauchen Sie die Leisten nur noch zu streichen. Benutzen Sie dafür Dispersionsfarbe (auf Wasserbasis) und entsprechende Pinsel. Tragen Sie für einen glatten Look die Farbe dünn auf die Leisten auf und lassen Sie diese gut trocknen.

▶️ Ist beim Streichen etwas auf den Designboden getropft? Wie Sie Flecken vom Boden entfernen, erfahren Sie in unserem Beitrag „Designboden reinigen und pflegen: So einfach geht’s“.

Stuckleisten aus Gips anbringen

Gips-Stuckleisten anbringen funktioniert ähnlich wie Styropor. Wichtig ist jedoch, dass Stuckleisten aus Gips nicht auf Tapeten halten und allgemein deutlich schwerer sind. Die Wand sollte also eine Farbe oder Putz haben, die die Gips-Stuckleiste auch tragen kann. So geht’s:

Schritt 1: Die Vorbereitung

Sind die Tapeten oder die Wandfarbe nicht tragfähig, entfernen Sie sie vor der Montage von der Wand. Ist Ihre Wand nicht gerade, müssen Sie die Wand außerdem so vorbereiten, dass die gerade Stuckleiste lückenlos anliegt, indem Sie hier die Wand etwas abschleifen. Hier entscheidet die gute Vorbereitung über die Haltkraft der Gips-Stuckleiste.

▶️ Soll die Wand vorher noch gestrichen werden? Erfahren Sie in unserem Beitrag „Welcher Farbroller für Wandfarbe, Putz oder Lack?“, welche Farbrolle Sie dafür brauchen.

Schritt 2: Länge und Winkel der Kanten messen und zuschneiden

Ähnlich wie bei Styropor-Stuckleisten, müssen die Gips-Stuckleisten entsprechend zugeschnitten werden. Hierfür messen Sie wiederum den Winkel, zeichnen ihn auf der Stuckleiste an und sägen den Winkel mithilfe einer Gehrungslade. Hier können auch vorgefertigte Eckprofile Abhilfe schaffen. Bei Winkeln, die nicht 90° betragen, gehen Sie so vor wie bei den Styroporleisten beschrieben.

Schritt 3: Wand auf die Gips-Stuckleiste vorbereiten

Für das Anbringen von Gips-Stuckleisten feuchten Sie noch vor dem Kleber die Wand an. Lassen Sie die Feuchtigkeit anschließend 10 Minuten einwirken. Außerdem reicht es manchmal nicht aus, die Stuckleisten ausschließlich mit Gipskleber zu montieren: Bei besonders großen Gips-Stuckleisten muss zusätzlich mit Schrauben fixiert werden. Dazu wird durch die Leiste in die Wand gebohrt. Um die Leiste dabei nicht kaputt zu machen, sollte die Bohrmaschine ohne Schlagfunktion benutzt werden.

Schritt 4: Kleber auf der Wand auftragen

Bereiten Sie den Gipskleber nach Packungshinweisen zu: Gipskleber muss häufig mit Wasser und einem Quirl angerührt werden, bis eine quarkähnliche Konsistenz erreicht ist. Tragen Sie anschließend die Masse großzügig auf die entsprechende Fläche auf.

Schritt 5: Gips-Stuckleiste anbringen

Nun sollte die Gips-Stuckleiste an die Wand angebracht werden. Tritt dabei Kleber hervor, sollte dieser umgehend mit einem Spachtel entfernt werden. Beseitigen Sie danach kleine Flecken und Unreinheiten mit einem feuchten Pinsel oder Schwamm. Wegen des Gewichts der Gipsleiste sollten Sie kleine Stahlstifte unterhalb der Leiste in die Wand schlagen. So verleihen Sie der Stuckleiste aus Gips den richtigen Halt und geben dem Kleber genug Zeit zum Aushärten. Dies dauert etwa 1 bis 2 Tage.

Schritt 6: Leisten verspachteln und den Spachtel glattstreichen

Verspachtelt und verfugt werden Leistengehrungen und Gehrungen an den Ecken. Benutzen Sie dafür Acryl, darauf hält nach dem Trocknen die Farbe besser. Für einen sauberen Übergang sollten Sie vorsichtig Schleifpapier einsetzen.

Schritt 7: Überstreichen

Sind alle Stuckarbeiten abgeschlossen und der Kleber getrocknet, brauchen Sie die Leisten nur noch zu streichen. Dafür verwenden Sie die Farbe und Pinsel Ihrer Wahl. Bringen Sie Stuckleisten aus Gips an, empfiehlt es sich gleich alle Decken und Wände zu streichen. Dadurch erreichen Sie einen einheitlichen Look.

▶️ Streichen Sie alles neu? Dann denken Sie auch an Ihren Heizkörper. Erfahren Sie mehr in unserem Beitrag „Heizkörper lackieren: Tipps und Anleitung zum Heizung Streichen“.

Andere Stuck-Dekorationen: Beleuchtung und Stuckrosetten anbringen

Sind Sie an zusätzlichen Stuckelementen als besonderen Hingucker interessiert? Dann sind Stuckelemente wie Rosetten, Säulen oder LED-Leisten hinter Stuckprofilen genau das Richtige. Für die meisten Stuckelemente, etwa Säulen, Balken oder Rahmen aus Stuckleisten, gehen Sie ähnlich vor wie in den obigen Anleitungen beschrieben.

Stuckrosetten für Lampen anbringen

Einen besonderen Altbau-Chic haben Deckenrosetten, die an der Deckenlampe sitzen. Die anzubringen ist ganz einfach, aber da Sie an elektrischen Kabeln arbeiten, sollten Sie hier unbedingt vorsichtig arbeiten und im Zweifelsfall eine Fachkraft beauftragen!

Gehen Sie so vor:

  • Schalten Sie die Deckenlampe aus, im besten Fall schalten Sie auch die entsprechende Sicherung ab
  • Nehmen Sie die Deckenlampe ab
  • Bohren Sie mittig in die Stuckrosette ein kleines Loch für die Kabel der Lampe
  • Nun gehen Sie so vor, wie in den obigen Anleitungen ab Schritt 3 beschrieben: Bereiten Sie die Decke vor, bringen Sie den entsprechenden Gips- oder Styroporkleber auf, befestigen Sie die Rosette (dabei führen Sie das Lampenkabel durch das Loch) und lassen Sie den Kleber aushärten.
  • Im Anschluss überstreichen Sie das Stuckelement und bringen die Deckenlampe wieder an
  • Wenn die Deckenrosette nicht aus Styropor, sondern aus Gips besteht, schrauben Sie das Element wieder mit einigen Schrauben fest, und lassen Sie sich wegen des Gewichts der Rosette im besten Fall von einer zweiten Person helfen.

Auswahl unserer Styroporleisten und Wanddeko aus Styropor:

Das tedox-Redaktionsteam wünscht Ihnen viel Erfolg beim Anbringen Ihrer Stuckleisten!

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