Das richtige Arbeiten mit einer Kartuschenpistole, häufig auch Kartuschenpresse genannt, wird zum Kinderspiel – wenn Sie wissen, worauf Sie achten müssen.
Damit Sie sich das Leben nicht unnötig schwer machen, soll Ihnen dieser Beitrag helfen, die für Ihre Zwecke geeignete Kartuschenpistole zu finden und diese anschließend auch richtig einzusetzen.
Wofür benutzt man eine Kartuschenpistole?
Sie möchten zum Beispiel Fugen im Badezimmer, in der Küche oder an Fenstern abdichten? Eine Dampfbremse luftdicht mit dem Mauerwerk verkleben? Dann werden Sie um den Einsatz einer Kartuschenpistole nicht herumkommen. Denn Material wie Silikon oder auch viele Klebstoffe werden meist in Kartuschen verkauft.
Übrigens: Je nachdem, welches Material Sie in Kartuschenform verarbeiten wollen, wird die Pistole gerne auch passend zum Material benannt. Für die Verarbeitung von Silikon wird die Pistole also häufig als Silikonpistole bezeichnet.
Mit einer Kartuschenpresse sind Sie in der Lage das Material gleichmäßig aufzutragen.
Welche Kartuschenpistole ist die Richtige?
Es gibt unterschiedliche Arten von Kartuschenpistolen, die alle ihre Vor- und Nachteile haben. Sie unterscheiden sich natürlich im Preis, in der Qualität und auch der Leistung.
Wichtig ist zu Beginn, dass Sie sich genau überlegen, wofür und wie oft Sie die Pistole einsetzen möchten, so dass Sie eine geeignete Variante auswählen können. Wir stellen Ihnen nachfolgend die unterschiedlichen Modelle vor und helfen Ihnen so bei der Entscheidungsfindung.
Handdruckpistole
Das günstigste Modell ist die Handdruckpistole. Sie ist geeignet, wenn Sie nur selten bzw. wenig mit Kartuschen arbeiten.
Die Bedienung erfolgt manuell, so dass Sie Kraft aufwenden müssen, um die Masse aus der Kartusche herauszupressen. Gerade wenn Sie viel Material verarbeiten müssen, kann es schnell anstrengend werden, kontinuierlich gleich viel Druck aufzubringen, so dass das Material gleichmäßig gespritzt wird.
Druckluftpistole
Die Druckluftpistole ist ein wenig teurer und besser geeignet, wenn sie regelmäßig mit Kartuschen arbeiten. Da sie mit Druckluft betrieben wird, ist viel weniger Kraftaufwand Ihrerseits nötig, um zum Beispiel Silikon aus der Kartusche zu pressen. Die Druckluft wirkt hierbei durch ein Rohr oder einen Kolben auf den Boden der Kartusche ein, so dass das Material vorne herausgepresst wird.
Akku-Pistole
Wenn Sie häufiger mit der Kartuschenpresse arbeiten wollen und hierbei Ihre Kräfte schonen möchten, empfehlen wir den Einsatz einer etwas teureren Akku-Pistole. Durch dieses Modell kann ein Druck von über 3.000 Newton erzeugt werden. Daher ist es wichtig, dass Sie nur qualitativ hochwertige Silikonkartuschen in Ihre Akku-Pistole einsetzen. Bei minderwertigen Kartuschen besteht die Gefahr, dass diese dem hohen Druck nicht standhalten und kaputtgehen. Sie sind bei einer Akku-Pistole natürlich auf einen aufgeladenen Akku angewiesen. Ohne diesen können Sie die Pistole nicht betreiben.
Elektrische Pistole
Die Profi-Variante unter den Kartuschenpistolen ist auf jeden Fall die elektrische Pistole. Diese wird in der Regel von Handwerkern und professionellen Dienstleistern eingesetzt. Die Funktionsweise und der Aufbau sind im Grunde dieselben, wie bei der Akku-Pistole. Der einzige Unterschied liegt darin, dass sie mit einem Kabel ans Stromnetz angeschlossen wird und so viel länger am Stück eingesetzt werden kann.
Kartuschenpistole mit Skelett, Halbschale oder Rohr
Egal, ob Sie eine manuelle, eine mit Druckluft oder eine elektrisch betriebene Kartuschenpresse verwenden – fast immer gibt es Varianten in Form von Skelettpistolen, als Kartuschenpistolen mit Halbschale oder mit Rohr. Während die erste mit einem dünnen Rahmen aus Metall oder Kunststoff und dem dazugehörigen Druckstempel auskommt und daher besonders günstig ist, bietet die Halbschalenvariante schon etwas mehr Komfort und ist deutlich stabiler. Die sicherste und stabilste Variante der Kartuschepistole ist diejenige, die ein Rohr als Halterung für die Kartuschen besitzt. Preislich gesehen, sind diese Varianten etwas teurer als die beiden ersten Varianten, jedoch erzielen Sie hiermit erfahrungsgemäß auch die besten und saubersten Ergebnisse.
Wie benutzt man eine Kartuschenpresse richtig?
Wenn Sie die richtige Pistole gefunden haben sollten Sie natürlich auch wissen, wie diese richtig benutzt wird.
Die Funktionsweise ist bei allen Modellen gleich. Zuerst legen Sie die Kartusche, die das Silikon beinhaltet, in die Pistole ein. Um die Kartusche benutzen zu können, muss sie geöffnet werden. Hierfür nutzen Sie am besten ein Messer. Schneiden sie die Spitze vorne schräg auf. Achten Sie darauf, dass das Loch den Durchmesser hat, in dem Sie die Fuge spritzen möchten. Wenn Sie anschließend den Hebel betätigen und am Pistolengriff drücken, können Sie das Material aus der Kartusche pressen. Durch den erzeugten Druck schiebt eine Stange gegen den Kartuschenboden und das Material wird so aus der vorderen Öffnung herausgedrückt.
Wenn Sie fertig sind betätigen Sie den Rückhaltebügel an der Pistole, um die Kartusche zu entspannen und den Silikonfluss zu unterbrechen. Auf diese Weise können Sie eine Kartusche auch wieder aus der Pistole herausnehmen.
Übung macht den Meister
Der richtige Umgang mit einer Kartuschenpistole erfordert zugegebenermaßen ein wenig Übung. Wenn Sie es ein paar Mal gemacht haben, bekommen Sie jedoch sehr schnell ein Gefühl dafür, wie Sie gerade, gleichmäßige Linien ziehen können.
Am besten ist es daher, wenn Sie sich eine zusätzliche Kartusche zum Ausprobieren kaufen. Diese sind meist nicht teuer und es lohnt sich, in eine weitere Kartusche zu investieren, damit Sie am Ende mit dem Ergebnis auch zufrieden sind. Schnappen Sie sich ein altes Holzbrett und probieren Sie den Umgang mit der Pistole aus. Ziehen Sie Testlinien, experimentieren Sie mit dem Druck, den Sie ausüben. Schauen Sie, ob Sie besser freihändig oder mit abgesetzter Hand zurechtkommen. Nach wenigen Versuchen werden Sie bereits merken, dass Sie sicherer werden und die Ergebnisse Ihrer Linien sauberer aussehen, als noch zu Beginn. Nun können Sie sich an die Arbeit machen und bei Ihren Fugen weitermachen.
Tipp zur Abdichtung von Zwischenräumen
Zum Schluss haben wir noch einen kleinen Profi-Tipp, falls Sie Spalten und Zwischenräume abdichten möchten. An schwer erreichbaren Stellen, an die Sie mit der Silikonpistole selbst nicht herankommen, gibt es einen kleinen Trick: Nehmen Sie ein kleines Stück eines Gartenschlauches und stecken Sie diesen auf die Spitze der Presse, so dass der Schlauch als Verlängerung dient. Am besten verwenden Sie zur Befestigung ein wenig Klebeband, da der Schlauch sonst durch den hohen Druck von der Spitze abspringen könnte. Durch diese Verlängerung können Sie verwinkelte Ecken gut und bequem ausspritzen und erhalten trotzdem ein sauberes Ergebnis.
Wenden Sie unsere Tipps im Umgang mit der Kartuschenpistole an und lassen Sie uns in den Kommentaren wissen, welche Erfahrungen Sie gemacht haben.
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