Neues EU-Energielabel für Elektrogeräte

Das EU-Energielabel ist seit 25 Jahren eine für Hersteller verpflichtende Kennzeichnung von Elektrogeräten. Mithilfe der Angabe des Energieverbrauchs und der Energieeffizienz können Sie beim Neukauf alle Geräte miteinander vergleichen. Dank einer Buchstabenskala und farblicher Markierungen ist ein schneller und unkomplizierter Vergleich möglich.

In den letzten Jahren sind immer energieeffizientere Geräte auf den Markt gekommen. Entsprechend wurde die Skalierung ergänzt. Die Klassen A+, A++ und A+++ vom alten Label sorgten aber zunehmend für Verwirrung. Die Mehrheit der Elektrogeräte befindet sich bereits in den effizientesten Klassen. Daher werden ab dem 1. März 2021 schrittweise neue EU-Energielabels eingeführt.

Welche Vorteile hat das EU-Energielabel für Sie?

• Geld sparen: Ineffiziente Produkte verursachen einen höheren Stromverbrauch und kosten somit bares Geld.
• Vergleichbarkeit: Neben dem Energieverbrauch bietet das Energielabel der Europäischen Union auch Zusatzinformationen zu bspw. Lärm oder Wasserverbrauch.
• Reparierbarkeit: Die Hersteller werden dazu verpflichtet, Ersatzteile bestimmter Produktgruppen für einen Zeitraum von mindestens 7 Jahren bereitzustellen.
• Recycling: Die Geräte werden so gebaut, dass sie leichter wiederverwendet oder recycelt werden können.

Ab wann findet man die neuen EU-Energielabels im Handel?

Seit dem 1. März 2021 sind die neuen EU-Energielabels im Handel zu finden. Sie gelten vorerst nur für

• Elektronische Displays wie Fernseher und Monitore,
• Waschmaschinen und Waschtrockner,
• Geschirrspüler sowie
• Kühl- und Gefriergeräte.

Die neuen Kennzeichnungen für Lampen und Leuchten gelten seit dem 1. September 2021.

Trockner, Backöfen und Staubsauger erhalten erst ab 2024 neue Energielabel als Entscheidungshilfe. Bei Heizungen dauert es sogar noch länger. Erst ab 2026 ist eine Umstellung für diese Produkte vorgesehen.

Es ist geplant, bis zum Jahr 2030 den Umstellungsprozess abzuschließen und für alle anderen Produktgruppen neue EU-Energielabels einzuführen.

Die Europäische Union hat allerdings weiterhin keine Energielabels für die energieintensiven Kochfelder beschlossen.

Wie sehen die neuen EU-Energielabels aus? Was hat sich verändert?

Links das alte Label, rechts das neue EU-Energielabel seit dem 1. September 2021 © Europäische Kommission

1.    Überarbeitetes Design

Vom alten Energielabel wurde die Farbeinteilung übernommen. Je grüner der Balken, desto effizienter arbeitet das Gerät. Tiefrot ist ist schlechteste Kategorie für ein Elektrogerät, während dunkelgrüne Labels an besonders energiesparende Produkte vergeben werden.

Der Energieverbrauch des Elektroprodukts wird im neuen Design prominenter in der Mitte platziert.

Im unteren Bereich sind überarbeitete Piktogramme abgebildet. Diese Symbole beinhalten je nach Produktart Zusatzinformationen wie Wasserverbrauch, Lautstärke oder Fassungsvolumen. Neu hinzugekommen sind Piktogramme für die Energieeffizienz im HDR-Modus bei elektronischen Displays sowie für die Waschzeit bei Waschmaschinen.

Alle Details zu den Labels der einzelnen Produktgruppen finden Sie bei der Initiative Label 2020.

2.    Neuer QR-Code und EU-Produktdatenbank EPREL

Neu ist außerdem ein QR-Code, der auf dem EU-Energielabel oben rechts abgebildet wird. Mithilfe Ihres Smartphones können Sie den Code einscannen und auf die EU-Produktdatenbank EPREL (European Product Database for Energy Labeling) zugreifen. Diese Übersicht der Europäischen Kommission liefert Ihnen kostenfrei weitere Informationen über das Elektrogerät.

3.    Skalierung von A bis G

Die Kategeorien A+ bis A+++ werden für immer abgeschafft. Es bleibt die Einteilung von A bis G. Eine Wiedereinführung der "+"-Klassen ist nicht geplant.

Die ursprüngliche Einteilung ist mehr als 25 Jahre alt, sodass die Verbesserungen im Bereich der Energieeffizienz auch mithilfe der Plusklassen schlecht abzubilden sind. Kaum ein Neugerät besetzt heute noch die unteren Energieeffizienzklassen, was die Skala fast überflüssig gemacht hat.

4.    Neue Aufteilung der Effizienzskala

Derzeit sind keine Elektroprodukte mit der Energieeffizienzklasse A auf dem Markt. Hersteller sollen so motiviert werden, entsprechend energiesparende Geräte zu entwickeln. Nur durch technische Weiterentwicklungen schaffen sie es in die oberste Kategorie.

Auch für Sie bedeuten die neuen Klassen eine Umstellung. Beim Kauf eines neuen Kühlschranks werden die besten Geräte in der Klasse C zu finden sein, statt bisher bei A+++. Ebenso werden die modernsten Waschmaschinen in die Klasse B einsortiert.

5.    Berechnungsmethode anhand des realen Verbrauchs

Mit dieser Umstellung wurden auch neue Verfahren zur Messung des Energieverbrauchs eingeführt, wodurch sich die Einteilung der Produkte in die Labelklassen verändert. Ziel der neuen Messverfahren ist die Ermittlung von Werten entsprechend der tatsächlichen Nutzung.

Ein Elektrogerät der bisherigen Klasse A+++ ist heute also nicht automatisch in der Klasse A. Ein Vergleich der alten und neuen Energielabels ist dadurch nicht direkt möglich.

Das neue EU Energielabel für Geschirrspüler mit Piktogrammen © Europäische Kommission

Antworten zu weitergehenden Fragen finden Sie bei der Initiative Label 2020  und auf der Webseite des BMWi.