Kerzen selber machen ist ganz leicht und eine schöne Art, alte Kerzen zu recyclen. Was Sie für selbstgemachte Kerzen benötigen und wie Ihre Kerze die perfekte Form und Farbe oder Ihren Lieblingsduft bekommt, erklären wir Schritt-für-Schritt in diesem Beitrag.
Inhalt:
- Wie macht man Kerzen selbst?
- Welche Kerzenformen gibt es?
- Welchen Docht für selbstgemachte Kerzen?
- Was brauche ich zum Kerzen selber machen?
- Kerzen selber machen: Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Kreative Gestaltungs-Ideen für DIY-Kerzen
Wie macht man Kerzen selbst?
Es gibt verschiedenste Tricks und Techniken, mit denen Sie Ihre Kerze individuell gestalten können. Das Prinzip bleibt aber immer das Gleiche: Sie schmelzen Wachs, bereiten eine Form mit einem Docht vor, gießen das flüssige Wachs in die Form und lassen es aushärten. Je nach Technik wird die Kerze im Anschluss herausgelöst oder bleibt ganz einfach in dem Gefäß. Sie sehen:
Kerzenform für selbstgemachte Kerzen: Welche Möglichkeiten gibt es?
Wie soll Ihre Kerze am Ende aussehen? Rund oder eckig, klein oder groß, flach oder hoch? Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf und suchen Sie sich dann die passende Form aus:
- Alte Gläser, Tassen, Schalen, Muscheln oder andere Behältnisse, in denen die Kerze später einfach drinbleibt (verleiht noch mehr Vintage-Optik)
- Leere Klopapierrollen für kleine runde Kerzen, oder leere Küchenpapierrollen für längere runde Kerzen.
- Eiswürfelformen aus Silikon für Teelichter, alternativ spezielle Kerzenförmchen.
- Selbstgemachte Sandform: Hierfür brauchen Sie einen Eimer oder eine Wanne mit feinem, leicht feuchtem Sand. Drücken Sie hier eine Form Ihrer Wahl, etwa eine Schüssel, hinein und ziehen sie dann vorsichtig wieder heraus. So bleibt der Abdruck im Sand und Sie können Ihre Kerze in diese Form gießen.
Welchen Docht für selbstgemachte Kerzen?
Wenn Sie Kerzen selber machen möchten, können Sie aus mehreren Docht-Arten wählen:
- Klassischer Docht: Für diesen Docht aus einem Faden ohne weiteres Zubehör brauchen Sie eventuell einige Holzstäbchen, um ihn an der Form zu fixieren
- Vorbereiteter Docht: Hier ist der Faden bereits mit einer kleinen Wachsschicht umgeben und unten sitzt ein kleiner Metallfuß dran. Dies hat den Vorteil, dass der Docht ein wenig standfester ist und wahrscheinlich nicht von Ihnen fixiert werden muss. Dafür eignet er sich nur bedingt für Kerzen, die gestürzt werden.
- Holzdocht: Bei diesem Docht knistert es leise beim Abbrennen, was ein gemütliches Kamin-Gefühl erzeugt. Er brennt zwar nicht so hell wie ein Docht aus Faden, dafür müssen Sie sich beim Kerzen-Gießen keine Sorgen machen, dass er verrutscht.
Was brauche ich zum Kerzen selber machen?
Wenn Sie wissen, welche Form, Farbe und Dochtart Ihre selbstgemachte Kerze haben soll, kann es losgehen! Für das Gießen von Kerzen brauchen Sie folgendes:
- Großer Kochtopf
- Hitzeresistenter Messbecher, alte Konservendose oder Einmachglas (bei dem Wachsreste danach nicht stören)
- Docht (pro Kerze einen aus Faden oder wie in unserem Beispiel aus Holz)
- Stäbchen aus Glas oder Holz, zum Beispiel Schaschlikspieße oder alte Eisstiele
- Form (wir erklären hier die Technik für Kerzen im Glas)
- Wachsreste von alten Kerzen oder alternativ Wachsgranulat oder -pellets
- Optional: Ätherisches Öl, farbiges Wachsgranulat/Wachsmalstifte oder Glitzer
Kerzen selber machen: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Wenn Sie alles beisammenhaben, kann es losgehen:
Schritt 1: Kerzenform vorbereiten
Je nachdem, für welche Technik Sie sich entscheiden, sollten Sie vorher die Kerzenform vorbereiten. Bei einfachen Gläsern, die Sie füllen, reicht es in der Regel aus, diese auf Zimmertemperatur zu bringen. Benutzen Sie Klopapierrollen, befestigen Sie diese mit einer Heißklebepistole auf Pappe.
Schritt 2: Kerzendocht befestigen
Im Anschluss nehmen Sie den Docht und schneiden ihn mit einer Schere so zurecht, dass er aus jeder Form einige Zentimeter herausschaut. Je nachdem, welche Art Docht Sie benutzen, gehen Sie wie folgt vor:
- Vorbereiteter Docht mit Metallfüßchen: Positionieren Sie den Docht mittig in der Form.
- Loser Fadendocht: Knoten Sie das obere Ende an einen Zahnstocher oder Schaschlikspieß und legen den Spieß quer auf die Form, sodass der Faden hineinhängt.
- Holzdocht: Befestigen Sie ein Füßchen am unteren Ende und stellen den Doch in die richtige Position.
Schritt 3: Wachsreste schmelzen
Im nächsten Schritt wird das Wachs geschmolzen, um es im Anschluss in die Form zu gießen. Das funktioniert so:
- Bereiten Sie die Wachsreste vor, indem Sie Dochtstückchen oder Metallplättchen entfernen und die alten Kerzen zerkleinern.
- Geben Sie das Wachs (alternativ zu den Wachsresten nehmen Sie Wachsgranulat) in den Messbecher oder die Konservendose.
- Füllen Sie Wasser in den großen Topf. Es sollte so viel sein, dass das Gefäß mit dem Wachs umgeben ist, aber nichts aus Versehen über den Rand in das Wachs tropfen kann.
- Erhitzen Sie nun das Wasser auf mittlerer Stufe. Weder das Wasser noch das Wachs sollten kochen.
- Rühren Sie das schmelzende Wachs immer wieder vorsichtig mit dem Stäbchen und achten Sie dabei darauf, dass kein Wasser in das Wachs kommt.
Schritt 4: Kerzen mit Duftöl oder Farb-Effekten kreieren
Der nachfolgende Schritt ist optional und kann übersprungen werden. Sie möchten Ihrer selbstgemachten Kerze eine individuelle Note verleihen? Einige Ideen für kreative selbstgemachte Kerzen:
- Kerzen mit Duft: Geben Sie einfach wenige Tropfen Duftöl Ihres Lieblingsdufts in das warme Wachs und rühren das Wachs vorsichtig um. Hierfür eignen sich ätherische Öle besonders gut.
- Bunte Kerzen: Werden Sie kreativ und experimentieren Sie mit Wachsresten in unterschiedlichen Farben! Alternativ können Sie auch farbige Wachsmalstifte oder -reste benutzen. Einfach ein wenig kleiner brechen oder schneiden und in das Wachs zum Schmelzen geben.
- Kerze mit Glitzer: Für den besonderen Glitzer-Look zu dem flüssigem Wachs nach Belieben Glitzer hinzufügen und gut umrühren, damit sich der Glitzer gleichmäßig verteilt.
- Kerzen mit Farbverlauf: Gießen Sie mehrere Farbschichten nacheinander in die Form. Entweder horizontal übereinander, oder Sie neigen jedes Mal die Form ein wenig, sodass Sie schöne Linien bekommen.
- Kerze mit Marmor-Effekt: geben Sie für einen marmorierten Effekt ein wenig farbiges Wachs zum geschmolzenen dazu, rühren es aber nur ganz leicht um, sodass beide Farben sichtbar bleiben und ein schöner Marmor-Effekt entsteht.
- Kerze mit Blumen: Nehmen Sie einige gepresste Blumen oder Blüten und befestigen Sie an der Kerze mit einer dünnen Schicht flüssigem Wachs an der Form. Achtung: Liegen die Blüten zu nah am Docht, müssen Sie darauf achten, dass sich die Blumen nicht entzünden.
- Kerzen mit Kaffeebohnen: Füllen Sie ein paar Kaffeebohnen unten in die Form und gießen das Wachs darüber. Lassen Sie den Bereich aus, wo der Docht verläuft.
▶️ Noch ein Tipp: in diesem Beitrag erklären wir, wie Sie Kerzen mit Wachs-Pens oder spezieller Dekofolie nach Herzenslust bemalen und bekleben.
Schritt 5: Kerzen gießen
Das flüssige Wachs und die Kerzenform sind vorbereitet? Dann können Sie jetzt Ihre Kerzen gießen:
❗️Hinweis: Das Glas sollte nicht zu kalt sein, damit es bei der Hitze nicht zerspringt.
- Nehmen Sie vorsichtig das Gefäß mit dem Wachs aus dem Wasser (Achtung: Heiß!) und gießen Sie das flüssige Wachs nun in die Form.
- Gießen Sie eine kleine Schicht Wachs in die Form, wenn Sie merken, dass der Docht nicht fest genug steht. Halten Sie den Docht dabei fest. Ist die Schicht ausgehärtet, hält der Docht von allein.
- Lassen Sie das Wachs vollständig aushärten.
- Kürzen Sie den Docht so, dass er etwa einen Zentimeter über dem Wachs liegt.
Fertig ist die selbstgemachte Kerze im Glas!
Ihr tedox-Redaktionsteam wünscht Ihnen viel Spaß beim Upcycling Ihrer Wachsreste! Entdecken Sie noch mehr Upcycling-Ideen in unserem Blog.
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