Lange kann es nicht mehr dauern, dann erwartet uns der erste Frost. Das bedeutet Endspurt im Garten – es gibt noch viel zu tun! Eine Aufgabe, die jetzt erledigt werden sollte, betrifft den Winterschutz von Kübelpflanzen. Wie das perfekte Winterquartier für die exotischen Pflanzen aussieht und wie sie mit der richtigen Pflege unbeschadet durch die kalte Jahreszeit gebracht werden können, um in der Freiluftsaison wieder richtig zu glänzen, soll im Folgenden erklärt werden.
Wie pflegt man die Pflanzen am besten vor dem Einwintern?
Eine erfolgreiche Überwinterung hängt auch schon von der Pflege vor dem eigentlichen Einwintern ab. So sollten die Kübelpflanzen ab August keinen Dünger mehr erhalten, bei Langzeitdünger sollte sogar schon im Juni Schluss sein. Die Bewässerung sollte zudem nach und nach verringert werden. Weniger Dünger und Wasser sorgen nämlich dafür, dass der Überlebensinstinkt der Pflanze aktiviert wird. Das macht sie robuster und widerstandsfähiger für die raueren Lebensbedingungen im Winter.
Winterharte Kübelpflanzen - Welche können draußen überwintern?
Keine Sorge, nicht alle Kübelpflanzen müssen über die frostige Jahreszeit reingeholt werden. Einige Sorten, wie Buchsbaum, Kirschlorbeer, Bambus oder auch Koniferen überstehen die Wintermonate auch draußen. Allerdings ist es wichtig, die Wurzeln der Kübelpflanzen zu schützen, da diese besonders frostempfindlich sind. Dazu sollte zunächst einmal der Kübel von unten gegen die Bodenkälte isoliert werden, beispielsweise, in dem man ihn auf eine Styroporplatte stellt. Der Kübel selbst hingegen kann mit Noppenfolie, Vlies, Schilf oder Jute umwickelt werden, eine Abdeckung aus Reisig im Topf schützt zusätzlich vor Frost. So präpariert werden die Pflanzen am besten dicht zusammen nah an die Hauswand gestellt, sodass sie gut vor der Witterung geschützt sind.
Welche Kübelpflanzen müssen den Winter drinnen verbringen?
Die meisten Kübelpflanzen können der Kälte leider nicht trotzen und müssen deshalb in geeigneten Räumen überwintern. Ideale Winterquartiere für viele exotische Kübelpflanzen sind kühle, aber frostfreie Wintergärten oder entsprechende Gewächshäuser. Es gibt aber auch Alternativen zu diesen Räumen wie helle, unbeheizte Kellerräume, Garagen oder Treppenhäuser. Doch auch hier muss unbedingt gewährleistet sein, dass die Temperatur nicht unter 0°C sinkt. Generell gilt: Je kühler die Überwinterungstemperatur ist, desto dunkler sollte auch der Raum sein. Eine Temperatur von 5°C bis 10°C eignet sich für die meisten Kübelpflanzen zum überwintern am besten. Besonders robuste Pflanzen wie Myrte oder Gewürzrinde kommen sogar mit 0°C bis 5°C und ganz ohne Licht aus.
Müssen die Kübelpflanzen über die Wintermonate gegossen werden?
Sowohl die drinnen als auch die draußen gelagerten Pflanzen müssen weiterhin bewässert werden – der Wurzelballen darf niemals vollständig austrocknen! Allerdings reicht sparsames Gießen – etwa einmal in der Woche – im Winter meist aus. Achtung: Verliert die Pflanze einen Teil ihrer Blätter, muss das nicht am Wassermangel liegen, sondern kann auch durch Lichtmangel oder eine zu hohe Temperatur verursacht werden. Deshalb unbedingt regelmäßig die Lagerbedingungen überprüfen und gegebenenfalls anpassen.
Wie schützt man Kübelpflanzen in der kalten Jahreszeit vor Schädlingen?
Wichtig ist es, darauf zu achten, nur schädlingsfreie Pflanzen gemeinsam überwintern zu lassen. Befallene Exemplare sollten hingegen separat gelagert werden. Generell sollten die Kübelpflanzen beim regelmäßigen Prüfen der Lagerbedingungen auch auf erste Anzeichen von Schädlingen und Krankheiten hin überprüft werden. Beliebte Schädlings-Verstecke, die genauer unter die Lupe genommen werden sollten, sind vor allem die Blattunterseiten und die Zweige. Zudem sollten herabgefallene und abgestorbene Pflanzenteile regelmäßig entfernt werden, um Pilzkrankheiten vorzubeugen.
Winterschutz von Pflanzen - Was kommt nach dem Überwintern im Frühling?
Anfang März geht es daran, die Kübelpflanzen wieder zu reaktivieren. Das bedeutet, dass sowohl das Wasser-, als auch das Nährstoff- und Lichtangebot nun wieder steigen sollten. Dabei sollte die Akklimatisierung und Anpassung der Pflanzen an die Witterungsverhältnisse im Freien schrittweise vonstattengehen. Drastische klimatische Veränderungen, vor allem aber plötzliche Sonneneinstrahlung, können die Pflanzen stark schädigen. Es empfiehlt sich die Kübelpflanzen vorerst im Freien, an einen gut beschatteten Ort zu stellen. Nachdem sich die Pflanze an diese neuen Bedingungen gewöhnt hat, kann man sie an einem bewölkten, oder regnerischen Tag an ihren Sommerstandort stellen. Doch Vorsicht: Auch, wenn der Winter offiziell vorbei ist, besteht noch bis in den Mai hinein die Gefahr von Spätfrösten! Wir hoffen, dass Ihre Kübelpflanzen den Winterschlaf gut überstehen und im nächsten Jahr wieder Balkon und Terrasse verschönern.
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