Die Motorradpflege dient nicht nur der Optik Ihrer Maschine. Vielmehr ist sie eine gute Gelegenheit, zu prüfen, ob auch technisch noch alles in Ordnung ist. Außerdem erhöhen Sie durch die regelmäßige Pflege und Wartung Ihres Motorrads seinen Wert und seine Langlebigkeit. Wir zeigen Ihnen, wie Sie die Motorradpflege schnell und effizient erledigen und dabei die empfindliche Technik schonen.
Motorradpflege: Motorradpflegemittel & Werkzeuge
Die regelmäßige Wartung Ihrer Maschine ist ein wichtiger Bestandteil bei der Motorradpflege. Der Vorteil besteht darin, dass Mängel sofort festgestellt werden können und keine größeren Reparaturen erforderlich sind. Besonders vor und nach der Motorradsaison empfiehlt sich ein gründlicher Check. Die Motorradpflege im Winter kann genutzt werden, um den technischen Status der Maschine tiefgehend zu analysieren. Sollten Sie kleinere Beschädigungen vorfinden, können Sie diese ganz einfach selbst beheben.
Dazu benötigen Sie eine Grundausrüstung an Motorrad-Pflegemitteln und Werkzeugen:
- Schraubendreher
- Schraubenschlüssel
- Zangen
- Hammer
- Innensechskantschlüssel
- Messwerkzeuge
- Motoröl
- Kühlflüssigkeit
- Batteriewasser
- Kettenspray
- Prüfgerät für Luftdruck und Reifenprofil
Sie sehen: Motorradpflege bedeutet daher mehr, als nur die Chromteile zum Blitzen zu bringen. Doch bei der Reinigung ist etwas Vorsicht geboten, denn ganz so einfach wie bei der Autopflege ist es leider nicht.
Motorrad-Kettenpflege: Wie oft die Kette reinigen?
Ohne Kettenpflege lässt sich das Motorrad nach einiger Zeit nicht mehr sauber schalten – dann kann es nicht die volle Leistung erbringen. Damit das nicht passiert, braucht das Herzstück Ihres Bikes ebenfalls regelmäßige Aufmerksamkeit.
Eine Kette sollte in erster Linie gut gefettet sein. Alle 300 bis 500 km lohnt es sich, die Kettenpflege zu wiederholen. Doch das macht sie auch besonders anfällig für Schmutz und Staub. Bei jeder Tour bleiben diese Verschmutzungen nämlich – dank der Haftwirkung des Kettenfetts – besonders gut daran hängen.
Tipp: Am besten reinigen Sie Ihre Kette nach jeder Tour, so vermeiden Sie den Verschleiß und sind auf der sicheren Seite. Verschlissene Ketten können nämlich schnell ab- oder überspringen und sogar reißen. So kann die Motorradkette eine Lebensdauer von etwa 20000 Kilometern erreichen.
Auch wenn das Reinigen der Kette sicher nicht der beliebteste Part der Motorradpflege ist, haben wir hier ein paar Tipps für Sie, damit es beim nächsten Mal schnell erledigt ist:
- Prüfen Sie regelmäßig den Zustand Ihrer Kette.
- Leichte Verschmutzungen können Sie einfach mit einer Kunststoffbürste entfernen.
- Bei grobem, fest anhaftendem Schmutz sollten Sie einen speziellen Kettenreiniger verwenden.
- Ist die Kette blank oder weist Rostspuren auf, sollten Sie nach der Reinigung auf jeden Fall ein Kettenspray benutzen. Dafür stellen Sie Ihr Zweirad auf den Haupt- oder Montageständer, decken Felgen und Reifen großzügig mit Pappe ab und sprühen das Spray auf die Innenseite der Kette am unteren Kettenstrang. Dabei drehen Sie das Hinterrad mit der Hand.
- Zum Schluss müssen Sie die Spannung der Kette überprüfen, damit Ihre Sicherheit gewährleistet ist. Dafür bocken Sie das Motorrad wieder auf. Dann prüfen Sie mit dem Finger den Durchhang in der Mitte der Kette. Drehen Sie nun das Rad ein wenig weiter und prüfen Sie die Kette erneut. Das wiederholen Sie solange, bis Sie die strammste Stelle gefunden haben. Der Durchhang sollte nicht mehr als drei bis fünf Zentimeter betragen. Sonst gilt: Ab zum Mechaniker und vom Profi kontrollieren lassen.
Motorrad-Bremse reinigen
Und wenn Sie gerade dabei sind, Ihre Kette zu reinigen, dann werfen Sie bei Ihrer Motorradpflege auch direkt einen Blick auf die Bremsen, den Ölfilter und auf die Reifen, um eventuelle Schäden oder Verschleiß frühzeitig zu erkennen. Gerade bei den Bremsen sollten Sie sich jedoch professionelle Unterstützung holen, um Bremsbeläge oder Bremsflüssigkeit zu wechseln. Schließlich können funktionierende Bremsen Lebensretter sein. Auch bei Ausbesserungen an Elektronik, Kupplung, Lenkung, Gabel und Motor sollten Sie besser eine Werkstatt aufsuchen. Für Arbeiten in Eigenregie gilt: Auf jeden Fall die Reparatur- und Wartungsanleitung beachten!
Motorrad waschen: So gelingt die Reinigung
Auch wenn das Motorrad in der eigenen Einfahrt zu waschen ziemlich bequem ist, raten wir dringend davon ab! Denn gesetzlich ist es ohne entsprechende Auffangvorrichtung für das Abwasser nicht erlaubt.
Daher steht für die meisten Fans der Zweiräder ein regelmäßiger Besuch in der SB-Waschbox an. Doch anders als bei der Autopflege müssen Sie vor allem beim Einsatz des Hochdruckreinigers aufpassen. Wir verraten Ihnen, wie es richtig geht:
- Der Hochdruckreiniger kommt mit seinem hohen Druck wirklich bis in die letzte Ecke. Was an sich gewünscht ist, kann beim Motorrad schnell zu Schäden führen, wenn zum Beispiel wichtige Fette, die als Schmiermittel gelten, ausgespült werden.
- Auch andere Komponenten Ihres Bikes, wie zum Beispiel die Räder oder auch kleinere Plastikteile sollten nicht mit dem Hochdruckreiniger geputzt werden.
- Generell gilt: Lieber etwas mehr Sicherheitsabstand mit dem festen Strahl halten und dabei einen flacheren Winkel nutzen, um die Druckkraft zu reduzieren.
Bringen Sie bei einem Besuch in der Waschbox auch immer einen Schwamm und ein bis zwei weiche Tücher mit, damit sind Sie perfekt ausgerüstet, um auch empfindliche Stellen mit der Hand zu reinigen.
Zum Abschluss der nassen Motorradpflege gehört unbedingt das Trocknen. Damit geben Sie Rost keine Chance. Ledern Sie Ihr Zweirad nach jedem Waschgang gut ab und nutzen Sie für schwer zugängliche Stellen einen Luftstrahler.
Bye, bye Fliegen! Motorrad-Insekten entfernen
Das lästige Übel kennt jeder: Nach einer schönen Tour ist Ihr Motorrad mit toten Insekten regelrecht tapeziert. Kunststoffverkleidung und Windschilder sind besonders betroffen. Doch um die Insekten zu entfernen, müssen Sie nicht zu aggressiven Reinigern oder gar einem Scheuerschwamm greifen. Das greift den Lack an und kann schnell zur Rostfalle werden. Weichen Sie die betroffenen Stellen einfach am Vorabend der Motorradpflege mit nassen Tüchern und einem sanften Spülmittel ein. Am nächsten Tag können Sie die toten Fliegen schon vor dem Ausflug in die Waschbox mit einem weichen Schwamm entfernen.
Motorrad polieren: So schnell strahlt ihre Maschine wieder
Um die Wasserflecken nach dem Pflegen zu entfernen, empfiehlt es sich das Motorrad zu polieren. Verwenden Sie dafür am besten Hartwachs. Reiben Sie die Chromteile Ihres Motorrads damit ein und polieren Sie gründlich mit einem weichen, trockenen Tuch nach. Damit sieht Ihr Bike top gepflegt aus und ist bereit für die nächste große Tour.
Das Finish: Motorradleder reinigen
Zum Abschluss Ihrer Motoradpflege sollten Sie sich auch der Lederpflege des Motorrads zuwenden. Die Materialien der Lederbank können verschiedene sein, wichtig ist nur, dass Sie das richtige Pflegemittel passend zum Material nutzen. Für Leder- und Kunstledersitzbänke reichen zum Beispiel ein Tuch mit warmem Wasser. Bei starker Verschmutzung können Sie auch ein Spray nutzen, dass sich für Leder eignet. Dadurch wird die Farbe intensiver und der Dreck wird ganz einfach entfernt. Nehmen Sie die Reinigung öfter vor, wenn Sie Ihr Motorrad häufiger benutzen. Denn der Motorradsitz wird beim Fahren stark beansprucht.
Motorradpflege vereint zwei Dinge: Zum einen sieht Ihre Maschine gut aus, zum anderen prüfen Sie selbst bei jeder Reinigung, ob Sicherheitsrisiken bestehen. Mit unseren Tipps ist Ihre Maschine schnell wieder fit und Sie können sich auf den nächsten Ausflug freuen.
Das tedox Team wünscht Ihnen viel Erfolg beim Polieren und eine gute Fahrt!
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