Laminat verlegen ist eine der häufigsten Renovierungsarbeiten in den eigenen vier Wänden. Wer kann Laminat verlegen? Im Gegensatz zu Parkettfußboden müssen Sie fürs Laminatverlegen nicht zwingend einen Fachmann beauftragen. Wir zeigen, was es an Material und Werkzeug braucht, erläutern wichtige Vorbereitungsmaßnahmen und worauf es beim Laminatverlegen ankommt. Zudem gibt’s Tipps und Tricks für „Problemzonen“ und eine bebilderte Schritt-für-Schritt-Anleitung. Los geht’s!
Inhalt
- Videoanleitung
- Die Vorbereitung des Bodens
- Wann muss eine Dampfsperre eingebaut werden?
- Laminat auf Fliesen, Teppichboden oder Fußbodenheizung – geht das?
- Laminatboden verlegen – Schritt für Schritt
- Tipps und Tricks zur Laminatverlegung
Videoanleitung
In unserer Videoanleitung zeigen wir Ihnen, wie Sie den Bodenbelag Schritt-für-Schritt verlegen können.
Was benötigt man zum Laminat verlegen?
Um Laminat fachgerecht zu verlegen, benötigen Sie heute durch entsprechende Klick-Laminat-Varianten kein spezielles Werkzeug mehr. Beim Kauf von Laminat und dem passenden Zubehör sollte lediglich folgendes Verlegewerkzeug und Zubehör unbedingt griffbereit sein:
- Verlegekeile
- Eine Säge (Kreissäge, Stichsäge oder Handsäge) oder ein Laminatschneider
- Ein Winkel, ein Zollstock und ein Bleistift
Außerdem brauchen Sie gegebenenfalls noch folgendes Material:
- Entsprechende Sockelleisten (nebst Zubehör)
- Ausgleichs,- Übergangs- und Abschlussprofile
Schlagklotz oder Zugeisen, die man früher für Laminat oder Parkett benötigte, sind heute total überflüssig. Sie können bei ihrer Verwendung das Laminat sogar beschädigen.
Drei Arten Laminat zu verlegen
Es kann grob zwischen drei Möglichkeiten unterschieden werden, wie Sie selbst Laminat verlegen:
- Eine leimlose, schnelle Verlegung
- Die Klick-Laminat-Verlegung
- Die Verlegung mit Leim
Ganz am Anfang des DIY-Projektes steht auch die Frage, welche Laminat-Qualitäten es gibt und sich am besten eignen. Die häufigsten Fragen zum Thema Laminatverlegung, haben wir für Sie in unserem „Laminat FAQ“ zusammengestellt.
Vor dem Verlegen: Die Vorbereitung des Bodens
Grundsätzlich gilt: Der Boden, auf dem Sie das Laminat verlegen wollen, muss absolut sauber, gerade und trocken sein. Beim Ausgleich von Unebenheiten hilft eine entsprechende Unterlage. Diese dient auch der Verbesserung von Geh- und Trittschallwerten.
Laminat-Verlegerichtung: In welche Richtung verlegt man Laminat?
Um ein schönes Ergebnis zu erzielen, empfehlen wir eine Velegerichtung längs zur Hauptlichtquelle und quer zur Laufrichtung des Bodens.
Wann muss eine Dampfsperre eingebaut werden?
Hersteller empfehlen immer ein Dampfsperre (PE-Folie oder eine Dämmunterlage mit Alubeschichtung) einzubauen, wenn das Laminat auf einem mineralischen Untergrund (zum Beispiel auf Estrich) verbaut wird. Hier kann ansonsten langfristig Feuchtigkeit in das Laminat eindringen, was zum Aufquellen des Bodens führen würde.
Wenn auf Holzunterkonstruktionen verlegt wird, darf prinzipiell keine Dampfsperre eingebaut werden. Ansonsten kann sich Feuchtigkeit ansammeln, was langfristig die Holzunterkonstruktion beschädigt.
▶️ Zum Ratgeber Trittschalldämmung & Dampfsperre: Darauf müssen Sie achten
Kann man Laminat auf Teppich verlegen?
Ein weit verbreiteter Irrtum ist, dass Sie Laminat auf Teppichboden verlegen können. Teppich eignet sich jedoch nicht als Untergrund, da er zu stark nachgeben kann und die Klickverbindung so stark belastet. Zudem kann sich im Teppichboden Schimmel bilden, da Feuchtigkeit nicht entweichen kann, sodass durch Verrottung unangenehme Gerüche entstehen können.
Eignen sich Fliesen als Untergrund für Laminat?
Wenn der Fliesenbelag entsprechend gerade ist und den Untergrundanforderungen entspricht, können Sie Laminat auf Fliesen verlegen. Trotzdem empfehlen alle Hersteller eine entsprechende Unterlage, um auch nicht sichtbare Unebenheiten auszugleichen. Zudem wird der Tritt- und Gehschall verbessert.
Darf Laminat auf einer Fußbodenheizung verlegt werden?
Hier kommt es auf die Stärke des Laminats an. Laminatböden bis 10 mm Stärke sind im Normalfall alle für wasserführende Fußbodenheizungen geeignet. Der entsprechende Wärmedurchlass-Wert ist auf den Einlegern an der Ware vermerkt.
Laminat verlegen: Wie richtig Laminat verlegen?
Die richtige Vorbereitung fürs Laminatverlegen entscheidend. Dadurch wird das Verlegen nicht nur einfacher, sondern es erspart auch wertvolle Zeit und macht die nachfolgenden Arbeitsschritte wesentlich stressfreier.
Kann ich sofort mit der Verlegung beginnen?
Nein. Die Laminatdielen sollten sich erst an die Umgebungstemperatur gewöhnt haben. Deshalb bitte die Pakete erst 48 Stunden in den für die Verlegung vorgesehenen Räumen flach aufstapeln. Erst danach mit dem Verlegen beginnen.
Paneele auf Beschädigung prüfen und Anleitung lesen
Vor dem Verlegen sollten Sie jedes einzelne Paneel auf Beschädigungen überprüfen, um generell nur unbeschädigte Dielen zu verbauen. Beschädigungen und die damit zusammenhängenden Gewährleistungsansprüche können Sie nachträglich nämlich nur bedingt geltend machen!
Laminatboden verlegen – was beachten? Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung
Um Fehler beim Laminat verlegen zu vermeiden, lesen Sie unbedingt den entsprechenden Einleger der Laminatverpackung gründlich. Jedes Laminat ist anders und hat besondere Anforderungen.
Schritt 1 – Die Laminatunterlage
Es empfiehlt sich die Verwendung einer Trittschalldämmung, um Lärm zu reduzieren. Hierfür kann zum Beispiel eine PE-Schaumfolie genutzt werden.
Bevor Sie also das Laminat verlegen, vergewissern Sie sich, welche Unterlage Sie benötigen. Es gibt Spezialfolien für die Schall- und Wärmedämmung, gegen aufsteigende Feuchtigkeit und für den Einsatz über Fußbodenheizungen.
Nun vermessen Sie den Raum und schneiden die Paneele zu. Wir verraten in folgendem Artikel, wie Sie Laminat schneiden.
Schritt 2 – Verlegen des ersten Paneels
Wo beginnt man mit Laminat verlegen? Beginnen Sie die Verlegung in einer Raumecke mit der Feder zur Wand – die Feder ist der schmale, leicht hervorstehende Teil der einzelnen Paneele. Schneiden Sie diese Feder ab, um eine feste Kante zur Wand zu bekommen.
Benutzen Sie Distanzkeile, um eine Dehnungsfuge zur Wand zu erhalten. Die Breite der Dehnungsfuge wird vom Hersteller vorgegeben. Diese können Sie in der Verlegeanleitung finden.
Schritt 3 – Verlegen der Laminatreihen
Die Elemente sollten Sie in einem Versatz von mindestens 40 cm verlegen. Lassen Sie die Paneele immer exakt einrasten und passen Sie die Endstücke an, wie auf den Einlegern der Verpackung beschrieben, an. Arbeiten Sie sich exakt so von der ersten Reihe bis zur letzten vor.
Schritt 4 – Zuschneiden der letzten Laminat-Reihe
[A] Um die richtige Breite zur Wand zu ermitteln, legen Sie ein Element exakt auf die vorletzte Reihe und zeichnen Sie den Abstand zur Wand mit dem Bleistift auf dieses Element, [B] indem Sie ein anderes Paneel oder Paneelstück an die Wand anlegen. Berücksichtigen Sie dabei die vom Hersteller angegeben Dehnfuge. Dies funktioniert auch bei schrägen Wänden. So können Sie auch Wandschrägen leicht übertragen.
Schritt 5 – Anbringen der Laminat-Fußleisten
Vor dem Anbringen der Fußleisten entfernen Sie die Distanzkeile. So können sich die Paneele witterungsabhängig dehnen. Deshalb werden die Fußleisten immer an der Wand und nie am Boden befestigt.
Schritt 6 – Laminat reinigen
Reinigen Sie das Laminat nach dem Verlegen gründlich: Entfernen Sie dafür zunächst die Sägespäne, den Staub und alles überschüssige Material. Wischen Sie anschließend den Boden nebelfeucht, aber keinesfalls zu nass. Sonst könnte der Boden quellen. Regelmäßiges Laminat reinigen und pflegen trägt dazu bei, dass Sie lange Freude an Ihrem Laminatboden haben.
Laminat richtig verlegen: Tipps und Tricks
Laminat an Türen verlegen
sollten Sie hingegen bitte nicht kürzen, sondern das Laminat mit entsprechender Dehnungsfuge um die Zarge herum legen. Füllen Sie die Dehnungsfuge sollten Sie mit Dichtstoff (Silikon) auf.
Dehnungsfugen beachten in großen Räumen!
Zusätzlich zu den Dehnungsfugen an den Rändern ist beim Überschreiten der Gesamtfläche des Laminats (max. ca. 8 x 12 m) eine zusätzliche Dehnungsfuge einzuplanen. Wie der Name bereits verrät, kann sich die Laminatfläche bei Temperaturschwankungen ansonsten nicht ausreichend ausdehnen. So kann es zu ungewollten Aufwölbungen oder Laminat-Wellen kommen.
Mein Laminat schlägt Wellen – was tun?
Wenn sich das Laminat wölbt, ist meist davon auszugehen, dass der Boden an einer oder mehreren Stellen im Raum bei Temperatur-Schwankungen nicht genügend Platz zum Ausdehnen hat. Hier wurden die Dehnungsfugen nicht eingehalten.
Um hier die Fehler zu beseitigen bitte folgendermaßen vorgehen:
- Alle Sockelleisten - auch entsprechende Übergangsschienen - entfernen und prüfen, ob überall eine Dehnungsfuge erkennbar ist.
- Alle Heizungsrohre überprüfen. Auch hier braucht das Laminat Platz zum Ausdehnen.
- Niemals Bauteile (z. B. Füße für Heizkörper) direkt auf dem Laminat mit dem Estrich verschrauben
- An den Stellen, an denen sich das Laminat nicht ausdehnen kann, sollten Sie nachträglich eine Dehnungsfuge von 8-12 mm einfügen. Ist das Laminat an allen Stellen „befreit“ legt es sich in der Regel nach 1-2 Tagen wieder.
Viel Erfolge beim Laminat verlegen, wünscht Ihr tedox-Redaktionsteam.
3 Kommentare
Ein Thema vermisse ich: Bodenbelüftungen....wie verfährt man hier?
was genau meinst du bei der Frage bezüglich der Bodenbelüftung? Worauf da beim Verlegen von Laminat geachtet werden muss?
Dein tedox-Team.
Vielen Dank für diese tolle Anleitung.
Nachdem bei uns das Laminat verlegen nächstes Wochenende auf dem Plan steht, werde ich mich an dieser orientieren.
Hoffe, dass es auch so gut klappt wie es hier beschrieben wird.